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Unter verschärften Bedingungen

14. Januar 2022 | 2. Herren

Handball in Corona-Zeiten: Auch Geboosterte müssen auf HVN-Ebene ab diesem Wochenende einen Corona-Test vorweisen

Die Infektionszahlen schnellen in die Höhe, immer mehr Menschen müssen sich in Quarantäne begeben. Die Pandemielage ist weiterhin sehr angespannt. Die Handballverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein haben auf die Situation reagiert und jeweils die Unterbrechung des Spielbetriebs verlängert. Der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) begegnet der Lage ebenfalls – allerdings anders als die beiden Nachbarländer. Auf HVN-Ebene soll auch an diesem Wochenende Handball gespielt werden, unter einer verschärften 2G-Plus-Regelung.

Vereinzelnd wurde in Niedersachsen und Bremen bereits am zurückliegenden Wochenende der Spielbetrieb aufgenommen. Nun sollen am kommenden Sonnabend und Sonntag die übrigen Ligen auf Verbandsebene folgen. Allerdings müssen sich die Mannschaften auf eine Änderung einstellen, um überhaupt antreten zu dürfen. „Um diese Spiele zum aktuellen Zeitpunkt unter dem bestmöglichen Schutz der Gesundheit aller Spielbeteiligten durchzuführen, wird es ab sofort eine allgemeine Testpflicht sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendspielbetrieb auf Verbandsebene geben“, teilte der HVN am späten Donnerstagabend auf seiner Homepage mit.

Diese Verschärfung beinhaltet, dass sich alle Spieler und Offiziellen vor den Begegnungen testen müssen. Also sind auch die Menschen betroffen, die bereits eine Auffrischungsimpfung – den sogenannten Booster – bekommen haben oder einen Genesenennachweis nach der vollständigen Schutzimpfung vorweisen können. „Damit gehen wir einen Schritt weiter, als es die aktuelle Corona-Schutzverordnung für unsere Sportart vorsieht und wollen so ein zusätzliches Maß an Sicherheit gewährleisten“, erklärte Vize-Präsident Spieltechnik, Jens Schoof.

Gastgeber überprüfen Gäste

Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Laut des HVN-Konzeptes, das unserer Zeitung vorliegt, gilt die allgemeine Testpflicht nicht für Schiedsrichter, Zeitnehmer und Sekretär. „Für sie gelten ausschließlich die Vorgaben des Landes Niedersachsen/Bremen beziehungsweise der lokalen Behörden für Sport im Innenbereich“, heißt es in dem Konzept. Eine Auffrischungsimpfung reicht für die Betroffenen somit aus, um die 2G-Plus-Regel zu erfüllen. Den Schiedsrichtern, die dem HVN aktuell zur Verfügung stehen, wolle man nicht noch zusätzliche Regeln aufbürden, sagte Jens Schoof: „Ein weiteres Argument war für uns zudem, dass die Schiedsrichter nicht den Kontakt zu den Spielern haben wie die Spieler während der Partie untereinander.“

Ausgeschlossen von der 2G-Regelung seien Kinder und Jugendliche – bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Allerdings müssen auch sie ab diesem Wochenende einen negativen Testnachweis vorlegen, um Handball spielen zu dürfen. Die Testung im Rahmen des verbindlichen Testkonzeptes für Schulen der Länder Niedersachsen/Bremen sei alleine nicht mehr ausreichend. „Die Einführung von Testungen vor den Spielen stellt ein geeignetes Mittel dar, um Kindern und Jugendlichen das Handballspielen auf der einen Seite zu ermöglichen und dabei auf der anderen Seite bestmöglich geschützt zu sein“, sagte Jugendspielwart Olaf Bunge.

Nach Angaben des HVN sind sowohl für den Nachwuchs als auch für die Senioren PCR-Tests (nicht älter als 48 Stunden), PoC-Antigen-Tests (nicht älter als 24 Stunden) mit gültigem Zertifikat sowie Selbsttests, die unter Aufsicht des gastgebenden Vereins durchgeführt werden, gültig. „Für die Testung unter Aufsicht hat die zu testende Person selbst einen geeigneten Test mitzuführen, und der gastgebende Verein stellt lediglich die Aufsicht“, teilte der HVN mit. Kurzfristige Spielverlegungen seien für die Vereine nach wie vor kostenlos möglich.

Bereits am Donnerstag zeigte sich, dass viele für das kommende Wochenende angesetzte Spiele neu terminiert werden müssen. Unter anderem wurde in der Verbandsliga Nordsee das Auswärtsspiel des TV Oyten gegen den ATSV Habenhausen II auf den 10. März verlegt. In der Landesliga der Männer hat die HSG Verden-Aller an diesem Wochenende spielfrei. „Unser Gegner, der SV Beckdorf II, hat Personalprobleme. Daher haben wir einer Verlegung kurzfristig zugestimmt“, erklärte HSG-Coach Sascha Kunze. Die neue Regelung des HVN könne er nicht nachvollziehen. „Vor allem nicht im Hinblick darauf, dass die Testpflicht für Schiedsrichter, Zeitnehmer und Sekretär nicht gelten soll“, sagte er.

Vorschlag von Timo Lütje

Bei den Handballerinnen des TSV Morsum hatte Trainer Timo Lütje nach der Unterbrechung der Saison Anfang Dezember den Trainingsbetrieb eingestellt. Nachdem die Morsumer Sporthalle über die Weihnachtsferien ohnehin geschlossen geblieben war, hätte der Coach des Landesligisten diese Woche wieder starten können. Darauf hat er verzichtet. „Die Gesundheit geht vor“, bezieht Timo Lütje Stellung. „Unsere Spielerinnen haben Bedenken, ich hätte nur eine kleine Gruppe bei den Übungseinheiten gehabt“, hat Lütje die Partie an diesem Sonnabend beim Primus VfL Horneburg und das folgende Spiel bei der HG Winsen gecancelt. Laut Spielplan geht es für den TSV Morsum am 30. Januar mit einem Heimspiel gegen den TuS Bergen weiter. Dass es dazu kommt, glaubt Timo Lütje nicht. Vielmehr plädiert der erfahrene Übungsleiter aus Verden dafür, dass der Verband zunächst die Hinrunde zu Ende spielt. Vier Spiele müsste der TSV in dieser noch absolvieren. Timo Lütje: „Entspannt sich die Lage und es bleibt noch Zeit, könnte man ja immer noch eine Auf- und Abstiegsrunde spielen.“

Für Ingo Ehlers ist eine Rückkehr in den Wettkampfmodus unter den aktuellen Vorzeichen keine Alternative. „Als der Verband die Saison unterbrochen hat, waren die Zahlen deutlich niedriger. Damals hieß es, man würde die Situation nach Weihnachten neu beurteilen. Nun haben sich die Inzidenzen verachtfacht“, war der Trainer der Verbandsliga-Männer des TSV Daverden fest davon ausgegangen, dass der HVN die Pause verlängert. „Wir haben noch am Mittwochabend entschieden, dass wir im Januar möglichst kein Spiel bestreiten wollen“, sagt Ingo Ehlers. Er sei entsetzt, sagt der 48-Jährige: „Warum wird nicht zunächst die Hinrunde zu Ende gespielt?“

Das letzte Punktspiel der Grün-Weißen liegt inzwischen fast sieben Wochen zurück. Am 28. November kassierte der TSV beim VfL Fredenbeck II eine 19:33-Niederlage. An diesem Sonnabend wären die in der Fremde noch sieglosen Daverdener beim TuS Bergen zu Gast. Am 22. Januar ginge es zur HSG Heidmark. Offiziell abgesetzt war am Donnerstag bereits das für Sonnabend, 30. Januar, geplante erste Heimspiel im neuen Jahr gegen den TV Neerstedt. Dass es am Wochenende zu Absagen kommt, verwundert HVN-Präsident Stefan Hüdepohl nicht: „Natürlich rechnen wir damit. Wir wollen aber den Handballern, die spielen wollen, weiterhin die Möglichkeit geben. Wir schauen von Woche zu Woche, wie es weitergeht.“

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Floria Cordes und Jürgen Prütt

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