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D2 Der Durchbruch

6. Mai 2022 | 2. Damen

Sarah Kennerth legt seit dieser Saison bei den Oberliga-Handballerinnen des TV Oyten II gute Entwicklung hin

Runderneuert – mit diesem Wort lässt sich der Kader der Oberliga-Handballerinnen des TV Oyten II am besten beschreiben. Gleich 15 Spielerinnen schlossen sich den „Vampires“ vor der Saison 2021/2022 an. Neben erfahrenen Handballerinnen wie Katrin Salkic oder Kim Pleß, die nach einer Pause zurückgekehrt ist, vermeldete die Drittliga-Reserve außerdem mehrere junge Neuzugänge. Darunter war eine damals 19-jährige Rückraumspielerin, die zuvor für die eigene A-Jugend auf der Platte stand. Die Rede ist von Sarah Kennerth.

Zwölfmal stand Sarah Kennerth (am Ball) in dieser Saison auf der Platte. 54-mal landete der Ball im gegnerischen Tor. (Foto: Björn Hake)

Für die junge Handballerin ist die laufende Spielzeit die erste im Damenbereich. Anzumerken ist Sarah Kennerth das nicht. Die mittlerweile 20-Jährige hat sich auf Anhieb in der Mannschaft etabliert, die zunächst von Kai Flathmann gecoacht wurde und seit November vergangenen Jahres von Carolin Sunder trainiert wird. Mit 54 Toren aus zwölf Spielen ist Kennerth nach Alena Böttjer die treffsicherste Werferin der „Vampires“ in der laufenden Serie. Angesprochen auf ihre erste Saison bei den Damen, gerät die Rückraumrechte ins Schwärmen. „Es hätte nicht besser laufen können“, sagt Sarah Kennerth im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ich bin richtig gut aufgenommen worden und habe mich sehr schnell eingelebt.“

Neuland ist die Oberliga für die junge Handballerin nicht. Bereits in der Spielzeit 2020/2021 stand Kennerth zweimal für die Drittliga-Reserve auf der Platte. „Ich habe damals noch in der A-Jugend gespielt und bei den Damen ausgeholfen“, denkt die 20-Jährige gerne an die Spiele gegen den SV Altencelle und gegen die HSG Bützfleth/Drochtersen zurück, in denen ihr jeweils drei Tore gelangen. „Da habe ich schon mal einen kleinen Eindruck gewonnen“, sagt Kennerth. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Saison abgebrochen werden, sodass keine weiteren Einsätze hinzukamen.

Nicht komplett zufrieden

In dieser Spielzeit sieht das ein wenig anders aus. Sarah Kennerth hat eine steile Entwicklung hingelegt und auf Anhieb den Durchbruch geschafft. Mit den „Vampires“ belegt sie im Klassement der Oberliga Niedersachsen den sechsten Rang. Die Platzierung stellt die Linkshänderin nicht vollends zufrieden. „Es hätte mehr herausspringen können. In den Heimspielen waren wir sehr gut“, sagt Kennerth. In der Pestalozzihalle waren die Oytenerinnen in dieser Saison lange Zeit ungeschlagen. Erst der SV Altencelle schaffte es Anfang April, der Sunder-Sieben die erste Heimniederlage zuzufügen. Einen weiteren Punktverlust vor eigenem Publikum mussten Kennerth und Co. nur gegen die HSG Heidmark hinnehmen. Die weiteren neun Partien gewannen die „Vampires“ allesamt.

Die Heimbilanz kann sich mehr als sehen lassen. Auf fremdem Terrain tut sich die Drittliga-Reserve hingegen schwerer. „Auswärts lief es nicht so gut. Wir haben gegen deutlich schlechter platzierte Teams nicht so gut gespielt wie zu Hause gegen besser platzierte Mannschaften“, sieht Kennerth eine Diskrepanz, was die Heim- und Auswärtsspiele angeht.

Sarah Kennerth spielt schon seit einigen Jahren Handball. Angefangen hat alles in einer Grundschule in Lilienthal. „Ich komme ja aus Lilienthal und war in der zweiten oder dritten Klasse. Damals wurden wir in der Schule angeworben, weil Lilienthal eine Mädchen-Mannschaft aufbauen wollte. In der Schule wurde dann rumgefragt, ob man zum Training hingehen möchte, was ich auch gemacht habe“, erzählt die 20-Jährige von ihren Anfängen. Der TV Lilienthal stellte schließlich eine Mannschaft für die jungen Mädchen zusammen – und Sarah Kennerth war dabei.

Stetig weiterentwickelt

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Rückraumrechte im Landkreis Osterholz stetig weiter. Im Mai 2019 schlossen sich die Handballsparten des TV Lilienthal und des HV Grasberg zur HSG LiGra zusammen. „Mit LiGra habe ich die vergangenen Jahre in der Landesliga gespielt und hatte erst ein Doppelspielrecht beim TuS Komet Arsten und dann beim TV Oyten“, erzählt Kennerth. Seit der Saison 2020/2021 läuft die 20-Jährige nur noch für die „Vampires“ auf. „In Oyten gab es die Möglichkeit, höher zu spielen“, begründet Kennerth ihren endgültigen Schritt vom Landkreis Osterholz in den Landkreis Verden. Für die von Sebastian Kohls trainierte A-Jugend lief Kennerth seit ihrem Wechsel in der Oberliga auf.

Auch wenn die Entwicklung zuletzt steil nach oben ging, waren die vergangenen Wochen für Sarah Kennerth nicht die einfachsten. In der Auswärtspartie gegen den MTV Geismar zog sich die 20-Jährige eine Knieverletzung zu. Die jüngsten Begegnungen verfolgte Kennerth als Außenstehende von der Bank. Eine ungewohnte Perspektive für die Rückraumspielerin. Am vergangenen Wochenende feierte sie im Heimspiel gegen den Northeimer HC ihr Comeback. Für drei Siebenmeter durfte Kennerth auf die Platte. Alle Versuche landeten im gegnerischen Kasten. „Es war cool, wieder dabei gewesen zu sein. Außerdem war ich dankbar, dass ich die Siebenmeter werfen durfte“, freut sich Kennerth über ihre gelungene Rückkehr. Bis die erste komplette Saison bei den Damen vorbei ist, steht Sarah Kennerth mit dem TV Oyten II noch viermal auf dem Feld. „Wir sollten versuchen, die letzten Spiele zu gewinnen. Ich bin der Meinung, dass wir alle schlagen können“, strebt die 20-Jährige so viele Punkte wie möglich an. Den Anfang macht am Sonnabend das Heimspiel gegen Tabellenführer Handballverein Lüneburg. In der finalen Partie vor eigenem Publikum möchte Sarah Kennerth ihr Torekonto aufstocken – bei 54 Treffern soll es in dieser Saison schließlich nicht bleiben.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Maurice Reding

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