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H1 Der Druck ist da

7. Oktober 2022 | 1. Herren

Wie Rückraumspieler Robin Hencken den Saisonstart des Handball-Oberligisten TV Oyten beurteilt

Robin Hencken darf mit seinem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden sein – wenn er ein Einzelsportler wäre. Doch das ist er aber eben nicht. Hencken ist Handballer beim TV Oyten. In der Oberliga hat er in den ersten vier Spielen 23 Treffer erzielt und liegt damit auf Rang elf der Torschützenliste. Der persönliche Erfolg des Rückraumspielers darf sich sehen lassen, mit dem mannschaftlichen sieht es hingegen mau aus: Der TVO hat die ersten vier Partien allesamt verloren. Der Aufsteiger ist das einzige Team der Oberliga Nordsee, das noch ohne einen einzigen Punkt dasteht. Nun wartet auf Hencken und Co. ein sehr wichtiges Spiel – eine Begegnung, die als richtungsweisend ausgelegt werden kann, eigentlich muss sie es sogar: Das Schlusslicht aus Oyten tritt am Sonnabend beim Tabellenvorletzten und Mitaufsteiger TSV Bremervörde an (Anpfiff um 18.30 Uhr).

0:8 Punkte nach vier Spielen. Bei dieser Bilanz kann einem schon mal ein Wort schnell in den Kopf schießen: Katastrophenstart. Robin Hencken will diesen Begriff aber nicht benutzen, wenn er über den Start des TV Oyten redet. „Von einem Katastrophenstart würde ich auf keinen Fall sprechen“, meint der Rückraumspieler. Denn man müsse auch die Umstände betrachten, mit der die Oytener die vierte Liga angegangen sind. „Unter anderem sind wir mit einer sehr jungen Mannschaft zweimal in Folge aufgestiegen.“ Wunderdinge dürfe man da nicht erwarten. Hinzu kommt noch, dass zwei Spiele gegen zwei abgezockte und sehr erfahrene Teams verloren gingen: Bei den Heimniederlagen gegen die SG Achim/Baden und den ATSV Habenhausen zeigte aufseiten der Oytener. Dem Team fehlte es an der nötigen Oberliga-Erfahrung.

„Ärgerlich ist aber, dass wir auch gegen zwei Teams nicht gepunktet haben, die vermeintlich mit uns weiter unten in der Tabelle stehen werden“, spricht Robin Hencken die verlorenen Duelle gegen den TuS Rotenburg und den Elsflether TB an. In beiden Begegnungen war es nicht unbedingt die fehlende Erfahrung, die dem TVO zum Verhängnis wurde. Viel mehr fehlte es an der Breite im Kader. Schon vor der Saison war dem Trainer-Duo Marc Winter/Lars Müller-Dormann bewusst, dass sich ihr Team bestenfalls keine Ausfälle erlauben darf. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich in Rotenburg: Als Leistungsträger Noah Dreyer eine längere Verschnaufpause benötigte, kippte das Spiel zugunsten der Gastgeber.

Es war zudem der vorerst letzte Oberliga-Auftritt von Dreyer. Seitdem fällt der Leistungsträger mit einem doppelten Mittelhandbruch aus. Gegen Elsfleth fehlte dann auch noch Timo Blau. „Das war für uns einfach zu viel, wenn der Haupttorschütze und der Abwehrchef nicht dabei sind“, erklärt Hencken das 29:37 in der Wesermarsch. Müller-Dormann atmet vor dem kommenden Spiel in Bremervörde schon einmal ein wenig auf. Denn Timo Blau werde wieder dabei sein. Zudem rechnet der Coach damit, dass seine Sieben in einer stimmungsvollen Halle spielen muss. „Bremervörde ist immer ein heißes Pflaster. Die werden dort alles mobilisieren. Denn für beide Mannschaften ist es ein Spiel von großer Bedeutung“, hebt Müller-Dormann hervor. „Bremervörde könnte durch sein Unentschieden in Haren (der TSV spielte im Emsland 28:28, Anm. d. Red.) zwar Rückenwind haben, aber im Grunde dürfte es eine enge Geschichte werden.“

Mit einem Spiel auf Augenhöhe rechnet auch Robin Hencken. „Bremervörde hat ähnliche Voraussetzungen wie wir. Es ist aber nicht nur deshalb sehr wichtig, dort zu punkten. Danach treffen wir auf Gegner, die wahrscheinlich weit oben landen können“, sagt der 22-Jährige. Der Druck sei zwar da, aber verkrampfen dürfe der TVO aber auch nicht in dem Vergleich zwischen den beiden Aufsteigern. Von Vorteil kann laut Hencken sein, dass seine Mannschaft den TSV Bremervörde aus der Vorsaison noch kennt. Den Vergleich im Norden des Landkreises Rotenburg verlor Oyten in der Verbandsliga denkbar knapp mit 26:27.

Damals dabei war der Leistungsträger, der nun so schmerzlich vermisst wird – Noah Dreyer. „Als er sich im Training verletzt hat, war ich selbst im Urlaub. Dass er nun so lange ausfällt, ist natürlich krass. Jeder weiß, wie wichtig er für uns ist. Die Last ist nun auf uns andere Spieler größer geworden. Wir haben aber einen sehr großen Zusammenhalt in der Mannschaft. Mit dem wollen und können wir Noahs Ausfall ausgleichen“, sagt Hencken über die weiterhin positive Stimmung innerhalb des Teams. Diese soll in Bremervörde helfen, damit die ersten Punkte auf das Oytener Konto wandern.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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