H1 Eine Durststrecke entscheidet
17. Oktober 2022 | 1. Herren
TV Oyten bleibt vor der Pause viele Minuten ohne Tor und verliert gegen Altjührden
Der TV Oyten hat der SG VTB/Altjührden im Heimspiel der Handball-Oberliga einen großen Kampf geliefert. Schlussendlich haben sich die von Marc Winter und Lars Müller-Dormann trainierten „Vampires“ durch eine zwölfminütige Torflaute vor der Halbzeit um ein besseres Ergebnis gebracht. Nachdem der Aufsteiger mit 9:7 vorne gelegen hatte, ging es mit einem 9:13-Rückstand in die Pause. Am Ende mussten sich die Gastgeber dem Favoriten mit 26:30 geschlagen geben. „Wir stellen uns einfach zu dämlich an. Altjührden war nicht der Übergegner. Da wäre mehr drin gewesen“, fand Oytens achtfacher Torschütze Robin Hencken klare Worte.
In der Vorwoche hatte der Oberliga-Vizemeister der vergangenen Saison in eigener Halle gegen den Elsflether TB eine durchaus überraschende 25:26-Niederlage kassiert. Das Ergebnis hatte Winter und Müller-Dormann gar nicht geschmeckt. Nach der Schmach im Derby nahm Patrice Giron die Friesländer in die Pflicht. Seine Spieler müssten eine Reaktion zeigen, forderte der Coach. Eine dritte Pleite in Folge hätte die Lage bei den Gästen noch ungemütlicher werden lassen.
„Nach der Niederlage war klar, dass es für uns brutal schwer werden wird“, sagte Lars Müller-Dormann. Mit seiner Einschätzung lag der Coach nicht daneben. Welche Last von den Gästen abgefallen war, zeigte sich in den Schlusssekunden und nach dem Abpfiff der Partie: Zunächst nahm Gäste-Coach Giron kurz vor dem Ende der Begegnung bei einer Vier-Tore-Führung noch eine Auszeit und nach der Schlusssirene bejubelten seine Spieler den Pflichtsieg intensiv.
„Ich kenne doch die beiden Oytener Trainer. Ich wollte nicht, dass sich noch einer meiner Spieler verletzt“, begründete der Trainer seine Entscheidung, die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch zu legen, als die Begegnung längst zugunsten seiner Mannschaft entschieden war. Die überflüssige Spitze in Richtung TVO-Bank Spitze mag dem angespannten Nervenkostüm des Trainers geschuldet gewesen sein.
Aber zur Partie: Zunächst sah es so aus, als sollten die Friesländer früh ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Nachdem Leonard Fischer für den TV Oyten zum 1:1 (2.) ausgleichen hatte, stellten Jonas Rohde und Markus Zindler für die Gäste auf 3:1 (5.). Doch der TV Oyten wehrte sich: Rückraumspieler Robin Hencken zeichnete für den erneuten Ausgleich verantwortlich – 4:4 (9.). Im weiteren Verlauf war es eine Partie auf Augenhöhe. Mattis Brüns (8:6/17.) und Maximilian Sell (9:7/19.) sorgten nicht für eine Zwei-Tore-Führung der „Vampires“, sondern auch für die erste Auszeit der Gäste.
Diese sollte sich als „Gamechanger“ erweisen. Fortan bissen sich die Oytener Spieler an der aggressiven Deckung des Gegners sowie an Gäste-Keeper Hendrik Legler die Zähne aus. „Wir spielen uns da teilweise fünf, sechsmal im Stand den Ball zu“, ärgerte sich Marc Winter, der einen 6:0-Lauf der SG VTB/Altjührden quittieren musste.
In Hälfte zwei lief der TV Oyten dem Rückstand aus der Halbzeit hinterher. Näher als auf vier Tore kamen die Hausherren nicht mehr heran. Mit ihrer ganzen Routine hielt die SG VTB/Altjührden den Aufsteiger auf Distanz. Dieser wiederum hielt im Rahmen seiner Möglichkeiten wacker dagegen und hatte in Linkshänder Anton Zitnikov (sechs Tore bei sechs Versuchen) einen sicheren Vollstrecker.
In ihrer Beurteilung kamen nach Spielende alle Beteiligten auf einen Nenner: Zwölf Minuten ohne eigene Treffer waren zu viel. Während Lars Müller-Dormann anmerkte, „dass wir immer wieder dazu lernen“, gingt der Blick von Marc Winter nach vorne. „Wichtig ist, dass wir weitermachen und mutig bleiben.“
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Jürgen Prütt
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