Warum der TV Oyten am Sonntag Revanche nehmen will

Der TV Oyten stand beim Hinrundenvergleich gegen den TuS Rotenburg dicht vor einem Auswärtssieg. Der TVO verlor das Duell jedoch. Jetzt steht das Rückspiel in Oyten auf dem Programm.

Zu Hause hui, auswärts pfui – so simpel lässt sich der bisherige Saisonverlauf des TuS Rotenburg in der Oberliga Nordsee in aller Kürze zusammenfassen. Die Handballer von der Wümme liegen voll auf Kurs Klassenerhalt. Das aber vor allem aufgrund ihrer Heimstärke – in Rotenburg wird ohne das von Oberliga-Handballern geliebte Haftmittel gespielt. Von seinen 13 Punkten holte der TuS satte zwölf in der heimischen Halle. Zwei Zähler sackten die Rotenburger am zweiten Spieltag im Heimspiel gegen den TV Oyten ein. Nun kommt es zum zweiten Vergleich. Die Rotenburger gastieren am Sonntag (Anpfiff um 17 Uhr) in der Oytener Pestalozzihalle.

Weil der TuS Rotenburg bislang aus fremden Hallen so gut wie gar nichts mitgenommen hat – lediglich beim HC Bremen holte das Team von Trainer Daniel van Frayenhove ein Unentschieden –, hegen sie im Oytener Lager große Hoffnungen, dass die Revanche gelingt. In Rotenburg verloren die „Vampires“ nur knapp. 28:30 stand es am 16. September aus Sicht der Gäste. Die beiden Trainer des TVO – Marc Winter und Lars Müller-Dormann – hatten nach dem Schlusspfiff ziemlich an dem verlorenen Spiel zu knabbern. Sie sprachen davon, dass es eine schmerzhafte Niederlage gewesen sei. Daran hat sich bis heute nichts geändert: „Wir waren damals schon ziemlich niedergeschlagen. Wenn man die Hinrunde Revue passieren lässt, gehörte das Spiel in Rotenburg zu denen, wo für uns sehr viel mehr drin war“, beurteilt Marc Winter den Ausgang der Partie.

Dass sich die beiden Trainer nach der Begegnung schlecht fühlten, verwunderte nicht: Denn die Oytener waren an jenem Freitagabend im vergangenen September keineswegs die schlechtere Mannschaft. Phasenweise führte der TVO im Hinspiel mit fünf Toren. Als aber Noah Dreyer erschöpft war und ihm eine Pause gegönnt wurde, kippte das Spiel. Der TuS Rotenburg legte eine erfolgreiche Aufholjagd aufs Parkett und schnappte sich doch noch den Sieg.

Es ist keineswegs der Fall, dass Rotenburg mit Backe überhaupt nichts kann.

TVO-Trainer Marc Winter

Schnell entstand damals der Eindruck, dass es beim Aufsteiger ohne Noah Dreyer nicht geht. Diesen haben die „Vampires“ aber längst widerlegt: In der Trainingswoche nach dem Rotenburg-Spiel verletzte sich Dreyer schwer und fiel wochenlang aus. Oyten gewann jedoch auch ohne seinen Leistungsträger Spiele und darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Um diesem Ziel ein weiteres Stück näher zu kommen, sollten die Oytener am Sonntag die zwei Punkte in ihrer Halle behalten. „Dann sind wir bis auf einen Zähler an Rotenburg dran. Sollten wir verlieren, zieht der TuS auf fünf Punkte weg. Das wäre schon ein ziemliches Brett“, sagt Marc Winter.

Als „ein Brett“ bezeichnet der Coach auch die kommende Aufgabe. „Beim HC einen Punkt zu holen, ist eine gute Leistung. Es ist keineswegs der Fall, dass Rotenburg mit Backe überhaupt nichts kann“, sagt Winter über den TuS. Hinzu komme noch, dass Spieler wie Chris-Ole Brandt – er hat mit dem TVO in der Jugend-Bundesliga gespielt – besonders motiviert sein dürften. Marc Winter rechnet allein aus diesem Grund nicht damit, dass die Partie für seine Sieben zu einem Selbstläufer wird. Ein Sieg für die Gastgeber sei aber dennoch im Bereich des Möglichen, sagt der Trainer des TV Oyten. „Rotenburg gehört zu unseren direkten Konkurrenten, die in der Rückrunde noch zu uns kommen. In diesen Spielen zählt für uns jeder Punkt doppelt“, hebt Winter die Bedeutung des Spiels noch einmal hervor.

Personell müssen Winter und Müller-Dormann einmal mehr mit einer schmalen Besetzung auskommen. „Unser Torwart Jonas Lüdersen hat weiterhin Probleme. Zudem müssen wir sehen, ob es bei Marc Lange oder Marlon Hencken schon reicht, um sie einzusetzen“, sagt Marc Winter.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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