Schlechte Trefferquote

6. Februar 2023 | 1. Herren

TV Oyten scheitert im Oberliga-Derby gegen den TuS Rotenburg auch an sich selbst

Die Chance, sich auf sieben Punkte von der Abstiegszone abzusetzen, war für den TV Oyten riesig: Am Sonnabend verlor die HSG Delmenhorst – Tabellenvorletzter der Handball-Oberliga Nordsee – zu Hause gegen den SV Beckdorf. Die Oytener hatten einen Tag später den TuS Rotenburg zu Gast. Das Team aus der Wümmestadt hatte während der laufenden Saison in der Fremde zuvor kein einziges Spiel gewonnen. Diese Serie ist nun beendet. Denn der TuS setzte sich im Derby durch und feierte einen 33:27 (15:12) in der Oytener Pestalozzihalle. Der Vorsprung der „Vampires“ auf die HSG Delmenhorst beträgt daher weiterhin fünf Zähler.

Die Gastgeber scheiterten auch an sich selbst. Oder besser gesagt: Mit einer schwachen Trefferquote brachte sich die Sieben der beiden Trainer Marc Winter und Lars Müller-Dormann um mehr. Die Oytener vergaben allein fünf Siebenmeter. Hinzu brachten sie freie Würfe im zweistelligen Bereich nicht im Tor der Gäste unter. In diesem stand Yannick Kelm, der mit seinen Paraden den Unterschied machte. Die Coaches des TVO kritisierten vor allem das Wurfbild ihrer Spieler. „Die meisten Würfe kommen auf halber Höhe oder oben an. Die Jungs müssen doch merken, dass sie auch mal flach werfen müssen“, schimpfte Marc Winter.

Blaue Karte für Kilian Behrens

Für Lars Müller-Dormann gab es noch einen weiteren Grund, warum die Oytener das Feld als Verlierer verlassen mussten. „Die Rotenburger waren heißer. Scheinbar können wir in dieser Liga keine Derbys spielen. Wir kriegen es vom Kopf nicht hin“, verwies er darauf, dass der TVO schon das Hinspiel verloren und sich auch zweimal der SG Achim/Baden geschlagen geben musste.

Dabei verlief das Duell in den ersten Minuten noch ausgeglichen. In der achten Minute stand es 4:4, nachdem Maximilian Sell zum Ausgleich getroffen hatte. Fortan schlichen sich aber Fehler beim TVO ein und der TuS Rotenburg zog davon – 11:6 (15.). Sechs Minuten später kam es zum Aufreger des Spiels. Sell lief in einem hohen Tempo auf das gegnerische Tor zu. Kurz vor dem Torkreis wurde er von Kilian Behrens übel gefoult. Er pflückte den Oytener förmlich aus der Luft und nahm eine Verletzung von Sell in Kauf. Die Schiedsrichter trafen die einzig richtige Entscheidung und schickten den Rotenburger mit einer blauen Karte vom Feld. Auf Behrens wartet nun eine Sperre. Für Sell, der sich an der Schulter verletzte, war die Partie ebenfalls beendet.

Phasenweise mussten die Gastgeber auch ihren Abwehrchef Timo Blau auf die Bank setzen, der sichtbar mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte. Der Kreisläufer biss in den letzten 20 Minuten aber noch einmal auf die Zähne. Als er wieder auf die Platte lag der TVO jedoch mit sechs Toren zurück – 16:22. Die Wende sollte dem TV Oyten nicht mehr gelingen. Denn weiterhin vergaben die Gastgeber zu viele Möglichkeiten. Als der ehemalige Oytener Jugendbundesliga-Spieler Chris-Ole Brandt – er markierte an seiner früheren Wirkungsstätte insgesamt zehn Tore – das 29:22 für Rotenburg erzielte (56.) war das Derby gelaufen.

Nach der verpassten Chance, sich von der Abstiegszone abzusetzen, blickte Winter schon einmal auf die weiteren Heimspiele, die noch auf sein Team warten. „Wir haben noch fünf Spiele zu Hause, die einen ähnlichen Charakter haben werden wie diese Partie“, sagte er. In diesen Begegnungen müsse der TVO mental ganz anders auftreten.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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