„Vampires“ verpassen den großen Schritt

17. April 2023 | 1. Herren

Der TV Oyten verliert beim TvdH Oldenburg und muss im Abstiegskampf weiter zittern

Da standen sie nun mit hängenden Köpfen – die Oberliga-Handballer des TV Oyten. Sie mussten am Sonnabend mit ansehen, wie der Gegner – der TvdH Oldenburg – ausgiebig den Moment auskostete und frenetisch jubelte. Denn die Oldenburger besiegten ihre Gäste aus Oyten – die beiden Mannschaften waren punktgleich in das Duell gegangen – mit 23:21 (13:9) und haben dadurch einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Diesen haben die Oytener hingegen verpasst.

Aller Sorgen im Kampf um den Klassenerhalt hätten sich die „Vampires“ mit einem Sieg an der Hunte zwar nicht entledigen können, aber sie hätten den Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze auf sechs Punkte ausbauen können. Fünf Spiele vor dem Saisonende sind es weiterhin vier Zähler. Und dies auch nur, weil der Elsflether TB und der TSV Bremervörde am Sonnabend ihre Partien ebenfalls verloren haben. Der ETB und Bremervörde müssten nach dem aktuellen Tabellenstand runter in die Verbandsliga. „Im Grunde ist nichts passiert“, sagte Lars Müller-Dormann, der gemeinsam mit Marc Winter den TVO coacht, mit Blick auf das Tabellenbild. Schönreden wollten die beiden Trainer die Situation aber keineswegs. Sie sind in Sachen Abstiegskampf erfahren genug und wissen, dass ihre Sieben noch ein paar Punkte einfahren muss. „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die beiden Teams hinter uns nichts mehr holen“, sagte Winter, der gegen Oldenburg besonders in der Anfangsphase den nötigen Biss bei seinen Spielern vermisste.

In der Sporthalle des Schulzentrums Eversten war es der gastgebende TvdH, der wesentlich wacher und galliger wirkte. Eine Szene war dafür schon fast symptomatisch: Oytens stark aufgelegter Keeper Julius Timm parierte einen Wurf der Gastgeber. Der Ball rollte aus dem Kreis heraus. Doch Anton Zitnikov und Noah Dreyer schauten nur zu, anstatt energisch das Spielgerät ergattern zu wollen. Dies schnappte sich ein Oldenburger und versenkte den Abpraller im Tor.

Es war aber vor allem der Angriff, der beim TV Oyten in der ersten Halbzeit überhaupt nicht in Gang kommen wollte. Erst in der 16. Minute gelang den Gästen ihr zweiter Treffer. Noah Dreyer stellte auf 2:5. Trotz aller Schwächen blieb die Sieben von Winter und Müller-Dormann im Spiel. Denn die Abwehr machte gegen den TvdH, der offensiv auch nicht glänzte, einen ordentlichen Job. „Über die Deckung müssen wir auch nicht diskutieren. Aber was wir vorne gezeigt haben, war eine Frechheit“, äußerte Müller-Dormann deutliche Kritik. „Da müssen sich die Jungs selbst hinterfragen, warum sie den Abstiegskampf scheinbar nicht angenommen haben.“ Winter ergänzte: „Es gab kein Zusammenspiel, sondern nur Einzelaktionen.“

Weil die Offensive schwächelte, gingen die Oytener zur Halbzeitpause mit der mageren Ausbeute von neun Toren in die Kabine. Dort sei es dann sehr laut geworden, schilderte Müller-Dormann. Die Standpauke hatte ihre Wirkung nicht verfehlt: Zwar brannten die Oytener weiterhin kein Feuerwerk im Angriff ab, sie blieben aber im Spiel und glichen zwölf Minuten vor dem Abpfiff aus: Leonard Fischer markierte das 16:16. Vier Minuten vor dem Ende traf Fischer erneut – und zwar zum 19:20 aus Sicht des TVO. Eine Zeigerumdrehung später stand es dann 22:19 für Oldenburg. Zuvor hatten die Gäste mal wieder den Ball vertändelt.

Nachdem ein weiterer Angriff des TVO ohne Tor beendet worden war, entschied der TvdH die Begegnung. Zwei Minuten vor dem Abpfiff traf Niclas Hafemann – er spielte einst für den TVO in der Jugend-Bundesliga – zum 23:19. Die beiden letzten Tore der Gäste waren nur für die Statistik. Es ertönte der Abpfiff und die Oldenburger feierten ihren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt, den die Oytener aufgrund der vielen Schwächen im Angriff verpasst haben.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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