Das Abenteuer geht weiter
11. Juli 2023 | 1. Herren
Wie Marc Winter die vergangene Saison des TV Oyten in der Handball-Oberliga beurteilt
Oyten. Den 7. Mai wird Marc Winter nicht so schnell vergessen. An jenem Sonntag durfte sich der Coach des TV Oyten über etwas ganz Besonderes freuen. Winter und sein Trainerkollege Lars Müller-Dormann sahen eine Gala ihres Teams im Heimspiel gegen den TuS Haren. Durch einen 47:29-Erfolg machten die „Vampires“ drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt in der Handball-Oberliga Nordsee perfekt. Es war das perfekte Ende einer Saison, die für den TVO nicht ohne Probleme verlief. So ordnet Marc Winter die erste Spielzeit nach dem Aufstieg in die vierte Liga ein.
Das Fazit des Trainers: Marc Winter war sich einer Sache nach dem Aufstieg in die Oberliga bewusst. „Es war klar, dass es für uns gegen den Abstieg geht“, sagt der Trainer des TV Oyten. Daher sei er natürlich mehr als zufrieden mit dem Erreichen des Klassenerhaltes. „Wir sind zwei Plätze über dem Strich, haben zehn Spiele nicht verloren und 19 Punkte geholt“, zählt Marc Winter die Fakten auf.
In zwei Drittel der Spiele seien die „Vampires“ auf Augenhöhe gewesen. „Es waren zwar mal hohe Niederlagen dabei, aber wir haben beispielsweise beim Meister nur mit zwei Toren verloren“, verweist der Oytener Coach auf die 29:31-Pleite gegen den VfL Fredenbeck. Das alles zeuge von Qualität. „Wir gehören in die Liga“, betont Winter. Den Klassenerhalt ordnet der TVO-Coach sehr hoch ein. „Das ist eine größere sportliche Leistung als die bisherigen Aufstiege“, verdeutlicht Marc Winter.
Der schwierige Saisonstart: Das Auftaktprogramm der „Vampires“ hatte es in sich. Am ersten Spieltag kam es in der Pestalozzihalle gleich zum Derby gegen die SG Achim/Baden. Die Partie ging mit 26:30 verloren. „Wir waren 55 Minuten auf Augenhöhe und fünf Minuten nicht“, erinnert sich Winter. Im ersten Auswärtsspiel der Saison hieß der Gegner TuS Rotenburg. In dieser Partie kam es für den TVO knüppeldick. Mit Noah Dreyer zog sich der Spielmacher und Haupttorschütze eine Handverletzung zu. Nachdem Dreyer nicht mehr spielfähig war, kippte das Match. Mit 28:30 mussten sich die „Vampires“ geschlagen geben. Auch die Partie gegen Drittliga-Absteiger ATSV Habenhausen (20:34) war nicht von Erfolg gekrönt. Gegen den Elsflether TB (27:39) ging auch das vierte Saisonspiel verloren.
In der fünften Partie klappte es aber zum ersten Mal mit zwei Punkten. Das Auswärtsspiel gegen den TSV Bremervörde gewann die Sieben von Winter und Müller-Dormann mit 38:30. Nach einer 26:30-Heimniederlage gegen die SG VTB/Altjührden platzte im Auswärtsspiel gegen die HSG Delmenhorst endgültig der Knoten. Die „Vampires“ zeigten eine starke Leistung und gewannen mit 35:32. Anschließend folgte ein überzeugender 28:15-Sieg gegen den TvdH Oldenburg. Gegen Ende des vergangenen Jahres überraschten die Oytener zudem mit einem 33:24-Erfolg im Derby gegen den HC Bremen. Der TV Oyten war nun endgültig in der Oberliga angekommen.
Der Umgang mit verletzungsbedingten Ausfällen: Der verletzungsbedingte Ausfall von Noah Dreyer kurz nach Saisonbeginn wog schwer. Das Oytener Spiel war auf den Spielmacher und Haupttorschützen ausgerichtet. „Wir brauchten ein bisschen, um den Verlust zu kompensieren“, sagt Marc Winter. Der TVO-Coach überlegte sich mit seinem Trainerkollegen einen Plan. Dieser sah vor, künftig schneller zu spielen. Mehr und mehr griff der Plan der beiden Oytener Übungsleiter.
Neben Dreyer mussten Winter und Müller-Dormann auch Marc Lange längere Zeit ersetzen. Den „Vampires“, die ohnehin mit einem schmalen Kader in die Saison gingen, fehlte damit ein zweiter Rückraumspieler. Zudem musste auf der Torhüterposition hin und wieder gewechselt werden. „Das haben die Jungs aber alles super gemacht“, lobt Winter. Durch die verletzungsbedingten Ausfälle spielten sich andere Akteure in den Fokus.
Marc Winter nennt als Beispiele Mattis Brüns, Timo Precht oder Torhüter Niklas van den Berg. Eine starke Entwicklung hat auch Robin Hencken genommen. Der Rückraumspieler traf in der vergangenen Saison satte 154-mal. Damit war Hencken der Spieler mit den fünftmeisten Toren der gesamten Nordsee-Staffel.
Die wichtigsten Siege für den Klassenerhalt: Der TV Oyten hat in einigen Spielen für Aufsehen gesorgt. In der Rückrunde bezwangen die „Vampires“ beispielsweise die SG VTB/Altjührden mit 34:31. Es war einer von mehreren wichtigen Siegen, die zum Klassenerhalt geführt haben. Im ersten Spiel nach der Winterpause fuhr der TVO einen 28:21-Erfolg gegen den SV Beckdorf ein. Auch das Spiel gegen den Elsflether TB, ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, gestalteten die Oytener mit 37:30 erfolgreich. Der wichtigste und gleichzeitig höchste Saisonsieg war aber der 47:29-Erfolg gegen Haren, wodurch der Klassenerhalt in trockenen Tüchern war.
„Wir haben ein paar wichtige Spiele gewonnen, aber auch ein paar wichtige Spiele verloren“, verdeutlicht Winter, dass der Ligaverbleib auch früher möglich gewesen wäre. Unter anderem verloren die „Vampires“ in der Rückrunde gegen den TSV Bremervörde mit 30:33 und gegen den TvdH Oldenburg mit 21:23. Beide Niederlagen waren vermeidbar. Die Leistungsschwankungen müsse man den Spielern aber zugestehen, sagt Winter. „Unsere Leistungsträger sind jung, die haben vor zwei Jahren noch Landesliga gespielt.“
Der Ausblick auf die kommende Saison: Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist das schwerste, heißt es. Die „Vampires“ wollen in der Saison 2023/2024 das Gegenteil beweisen. Die Staffeleinteilung ist bereits erfolgt. Der TVO spielt erneut in der Nordsee-Staffel und darf sich unter anderem wieder auf zwei Derbys gegen die SG Achim/Baden freuen. Neue Gegner der Oytener sind die Aufsteiger HSG Heidmark, TV Schiffdorf und OHV Aurich II. „Wir haben keine Absteiger aus der 3. Liga in der Staffel. Von den Fahrten ist es angenehm. Es hätte uns schlechter treffen können, wir sind sehr zufrieden“, sagt Oytens Trainer Marc Winter zur Staffeleinteilung.
Den Spielplan hat der Handballverband Niedersachsen-Bremen ebenfalls bereits veröffentlicht. Der TVO startet am ersten Septemberwochenende mit einem Auswärtsspiel gegen die HSG Heidmark. Die Begegnung wurde mittlerweile terminiert. Sie soll am Sonnabend, 2. September, ab 19.30 Uhr steigen. Das erste Heimspiel bestreiten die „Vampires“ ein Wochenende später gegen den HC Bremen. Das Derby gegen die SG Achim/Baden steht am 7. Oktober (19 Uhr) in der Achimer Gymnasiumhalle auf dem Programm. Der zweite Vergleich der kreisverdener Teams ist für Ende Februar kommenden Jahres angesetzt. Das Abenteuer Oberliga ist für den TV Oyten noch nicht zu Ende.
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Maurice Reding
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