Der Rückhalt des TV Oyten

21. Oktober 2023 | 1. Damen

Warum Larissa Gärdes den ersten Saisonsieg der Drittliga-Handballerinnen nicht vergessen wird

Es ist nur eine kurze Videosequenz. Doch die wenigen Sekunden zeigen noch einmal eindrucksvoll, welche Spielerin den größten Anteil am ersten Saisonsieg der Drittliga-Handballerinnen des TV Oyten hat. Zweimal tritt Larissa Gärdes in dem Video, das die „Vampires“ einen Tag nach dem 24:23-Erfolg gegen den Hannoverschen SC auf Instagram veröffentlicht haben, in Erscheinung. Zunächst pariert die Torhüterin einen Wurf von Linksaußen. Auch den Nachwurf einer anderen gegnerischen Spielerin kann die 21-Jährige entschärfen. Was folgt, ist kollektiver Jubel auf der Oytener Bank und der Tribüne. Gärdes hat mit ihren Paraden die gegnerischen Spielerinnen verzweifeln lassen und ihrer Mannschaft bedeutend geholfen, dass die ersten zwei Zähler auf das Punktekonto gewandert sind.

21 Gegentreffer musste Gärdes im Heimspiel gegen den Hannoverschen SC nach 32 Minuten hinnehmen. In den anschließenden 28 Minuten waren es noch ganze zwei Tore, die dem HSC gelangen. Gärdes vernagelte ihr Tor und trat sogar selbst als Torschützin zum zwischenzeitlichen 20:23 in Erscheinung. Es sind Zahlen, die beeindrucken. Auch mit ein paar Tagen Abstand kann die Keeperin noch nicht so richtig erklären, was sich am vergangenen Sonntag in der zweiten Halbzeit in der Pestalozzihalle ereignet hat. „Es ist immer noch schwer zu sagen“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Gärdes hat vor allem den Beginn des zweiten Durchgangs noch vor Augen. „Wir sind schlecht in die zweite Halbzeit gestartet“, sagt die junge Handballerin. Aus einem 14:18 zur Pause wurde innerhalb weniger Minuten ein deutlicher 14:21-Rückstand. „Es haben sich dann alle zusammengerissen, es war letztendlich eine Teamleistung“, gibt sich Gärdes ganz bescheiden. Vieles sei zusammengekommen, dass die Mannschaft von Trainer Thomas Cordes aus einem 18:23 zwölf Minuten vor dem Ende noch ein 24:23 machte. „Jeder hat gemerkt, dass noch etwas geht. Es war ein Zusammenspiel von allen“, hebt die Keeperin die gesamte Mannschaft hervor.

Ein Spiel mit einem ähnlichen Verlauf hat Larissa Gärdes bereits beim BV Garrel, für den sie vor ihrem Wechsel im Sommer nach Oyten spielte, erlebt. Als sie ihr Debüt bei ihrem ehemaligen Verein feierte, lag das Team mit mehreren Toren in Rückstand. „Ich bin dann eingewechselt worden und wir haben nach Rückstand noch gewonnen“, erinnert sich die 21-Jährige an ihr erstes Drittligaspiel für den Klub aus dem Landkreis Cloppenburg. Gegen den Hannoverschen SC erlebte Gärdes somit ein Déjà-vu.

Die Bedeutung des ersten Saisonsiegs stuft Larissa Gärdes als sehr hoch ein. „Das war sehr wichtig und kann uns Leichtigkeit mitgeben und Selbstvertrauen bringen. Alle wollen, jetzt haben wir gesehen, wie es geht. Der Stein kommt ins Rollen“, sagt Gärdes. Seit dieser Saison trägt die junge Handballerin das Trikot der „Vampires“. Vorher lief die Huderin neben Garrel auch schon für den SV Werder Bremen auf. In ihrem neuen Verein hat sich Larissa Gärdes gut eingelebt. „Ich fühle mich wohl. Einige kannte ich schon, weil ich mit oder gegen sie gespielt habe. Wir haben eine richtig gute Stimmung, das macht dann Spaß“, betont die 21-Jährige.

Vor dem emotionalen Erfolg gegen den HSC blieben die „Vampires“ in ihren ersten fünf Saisonspielen ohne Punkte. „Den Saisonstart würde ich durchwachsen nennen“, sagt Larissa Gärdes. Zwar fuhr der Aufsteiger keine so schlechten Ergebnisse ein – unter anderem musste die Cordes-Sieben schon gegen die Spitzenteams TV Hannover-Badenstedt, VfL Oldenburg II und TV Aldekerk ran –, doch die Punkteausbeute ließ zu wünschen übrig. Die zweiwöchige Pause spielte dem TVO in die Karten. „Wir haben die spielfreien Wochen gut genutzt und an uns gearbeitet“, stellt Gärdes zufrieden fest.

Das große Ziel des TV Oyten bleibt der Klassenerhalt. „Wir geben dafür alles“, sagt Larissa Gärdes unmissverständlich. Dennoch müsse man gucken, wie die Saison verläuft. An diesem Wochenende haben die „Vampires“ bereits die nächste Chance, die nächsten zwei Zähler einzufahren. Die Mannschaft von Thomas Cordes tritt bei Borussia Dortmund II an. „Das wird ein spannendes Spiel, zweite Mannschaften sind immer eine Wundertüte“, sagt Gärdes über die Bundesliga-Reserve aus dem Ruhrgebiet. „Das sind sehr junge Mannschaften, die Leute können Handball spielen. Wir können da aber sehr offen rangehen. Wenn wir uns auf uns konzentrieren, ist was drin.“ Sollte Larissa Gärdes auch nur ansatzweise so überragend halten wie am vergangenen Wochenende, stehen die Chancen zumindest nicht schlecht, dass der TVO mit etwas Zählbarem die Heimreise antritt.

Quelle: Achimer Kurier – Autor: Maurice Reding

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