Eine ernüchternde Vorstellung

20. November 2023 | 1. Damen

Der TV Oyten ist gegen SFN Vechta absolut chancenlos und muss eine verdiente Niederlage hinnehmen

Sofern sein Team alles abrufen würde, könne es gegen SFN Vechta den zweiten Saisonsieg einfahren. Mit dieser Einstellung war Thomas Cordes, Coach der Handballerinnen des TV Oyten, in das Derby der 3. Liga Nordwest gegangen. Allerdings riefen seine Spielerinnen am Sonntag in dem Heimspiel bei Weitem nicht alles ab. Die „Vampires“ präsentierten ihren Heimfans die wohl schwächste Leistung der bisherigen Saison und verloren auch in der Höhe verdient mit 22:34 (10:18).

Den Grundstein für den Auswärtssieg legten die Vechtaerinnen in der ersten Halbzeit. Die Gäste stellten eine starke 6:0-Abwehr auf das Feld, gegen die die Gastgeberinnen zu keinem Zeitpunkt ein probates Mittel fanden. Gleich zu Beginn der Partie deutete sich an, dass es für den TVO böse enden könnte. Denn als die Uhr der Pestalozzihalle eine Spielzeit von 6:19 Minuten zeigte, wurde sie gestoppt: Thomas Cordes nahm eine frühe Auszeit. Der TV Oyten war zu diesem Zeitpunkt mit 1:5 im Hintertreffen.

Thomas Cordes versucht alles

So richtig wachgerüttelt bekam der Trainer seine Spielerinnen während der Besprechung nicht. Die „Vampires“ blieben im Angriff schwach und fanden im gebundenen Spiel kaum eine Lücke in der SFN-Abwehr. Vechta spulte sein Programm dagegen in der Offensive konsequent runter und baute die Führung immer weiter aus. Während die Gäste mit zufriedenen Gesichtern zur Pausenbesprechung in die Kabine gingen, ließ sich die erste Halbzeit für den TV Oyten mit einem Wort zusammenfassen – ernüchternd.

Nach dem Seitenwechsel lag SFN Vechta ziemlich schnell erstmals mit zehn Toren in Führung. Svenja Ruhöfer traf zum 20:10 für die Gäste. In der Folge wechselte Thomas Cordes in jedem Angriff eine siebte Feldspielerin ein. Es war das letzte taktische Mittel, um die SFN-Deckung vor Probleme zu stellen. Doch auch diese Handlung erwirkte nicht den erhofften Effekt. Oyten gelang es zu keinem Zeitpunkt, nennenswert zu verkürzen, und kassierte zudem ein paar Gegentreffer ins leere Tor. „Im Grunde ist die zweite Halbzeit vor sich hingeplätschert“, meinte Cordes. „Wir haben alles versucht. Aber egal, was wir probiert haben: Es hat nicht funktioniert.“

Am Ende müsse man erkennen, dass Vechta auf jeder Position besser gespielt habe und somit die stärkere Mannschaft gewesen sei. „Und mit so einer Leistung wie aus der ersten Halbzeit ist dann auch nichts zu holen“, lautete das Urteil von Thomas Cordes. „Daher ist es auch klar, dass wir jetzt erst einmal alle enttäuscht sind.“ Enttäuscht war der Coach der „Vampires“ auch deshalb, weil seine Sieben in den vorigen Partien komplett anders aufgetreten ist und stets nahe dran war am Punktgewinn. „Heute haben uns aber der Mut, in die tiefen Räume zu gehen, und die Härte gefehlt“, nannte Cordes weitere Gründe dafür, warum sein Team gegen Vechta absolut chancenlos war.

Anerkennende Worte vom Gegner

Simon Schreiner, Trainer der Gäste, hatte schon damit gerechnet, dass seine Mannschaft die zwei Punkte aus der Pestalozzihalle entführen könne. Allerdings hätte er nicht damit gerechnet, dass die Oytenerinnen es seiner Sieben so einfach machen würden. „Denn eigentlich kann es Oyten ja viel besser“, sagte er. Thomas Cordes war über die anerkennenden Worte des Coaches nicht enttäuscht, „aber kaufen können wir uns dafür eben auch nichts.“ Dass seine Sieben wesentlich besseren Handball spielen kann, weiß aber auch Cordes. Ab Montag wolle er mit seinen Spielerinnen hart daran arbeiten, damit sie wieder besser auftreten. Gelingt es dem TVO jedoch nicht, wird das Warten auf den zweiten Saisonsieg noch eine ganze Weile andauern.

Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes

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