„Vampires“ schlagen die Borussia

11. März 2024 | 1. Damen

Handballerinnen des TV Oyten bezwingen in der Pestalozzihalle Dortmunds Erstliga-Reserve

Dass die Bundesliga-Fußballer von Borussia Dortmund am Samstagabend im Bremer Weserstadion zu Gast waren, hat sich auch einen Tag später in der Oytener Pestalozzihalle gezeigt. Dort empfingen die Drittliga-Handballerinnen des TV Oyten die zweite Mannschaft der Borussia. Unterstützt wurden die Gäste von rund 30 BVB-Ultras – und das sehr lautstark. Beim Abpfiff war die Anhängerschaft der Schwarz-Gelben jedoch sehr still, während die „Vampires“ auf dem Spielfeld ausgiebig feierten. Dazu hatten die Oytener auch einen Grund: In einem spannenden Spiel setzte sich der TVO mit 25:24 (13:14) durch und feierte den dritten Sieg in dieser Saison.

Nicht nur die Spielerinnen des TV Oyten waren nach den 60 Minuten erleichtert, sondern auch Trainer Thomas Cordes. Er war stolz, dass sein Team in der besonderen Atmosphäre einen kühlen Kopf behalten hatte. „Wir haben sportlich gut darauf reagiert. Wir waren heute einfach mal dran zu gewinnen. Das hatte ich den Mädels bereits vor dem Spiel gesagt“, meinte Cordes. „Insgesamt gibt es heute kaum Punkte, die zu kritisieren sind.“ Eine Sache sei dann aber doch ausbaufähig gewesen: Die Chancenverwertung, die phasenweise mangelhaft war.

TVO lässt viele Chancen liegen

Dass die „Vampires“ viele gute Tormöglichkeiten teils leichtfertig vergeben, zieht sich schon durch die gesamte Saison. Und auch gegen Borussia Dortmund II hätte die Verwertung der Chancen den Oytenerinnen zum Verhängnis werden können. Besonders in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit – die ersten 30 Minuten verliefen durchweg ausgeglichen – versiebte die Cordes-Crew gleich reihenweise freie Würfe. Die Folge: Die Gäste aus dem Ruhrgebiet setzten sich auf vier Tore ab – 17:13.

Erst neun Minuten nach dem Tausch der Seiten trafen die Gastgeberinnen wieder. Sarah Kennerth erzielte das 14:17. Danach blieben die „Vampires“ dran und glichen zehn Minuten später durch Anna-Lena Meyer aus – 20:20. Mit diesem Treffer ging es in eine spannende Schlussphase. Rund zwei Minuten vor Ende verwandelte Oytens Kreisläuferin Jasmin Johannesmann einen Siebenmeter und stellte auf 25:23. Die Erstliga-Reserve des BVB fand eine schnelle Antwort, verkürzte auf 24:25 und öffnete dann die Deckung. Anna-Lena Meyer nutzte den Platz und dribbelte sich bis zum Torkreis durch. Ihren freien Wurf parierte Dortmunds starke Torhüterin Merle Muth glänzend. So gehörte der letzte Angriff des Spiels den Gästen. Die „Vampires“ verteidigten leidenschaftlich und verhinderten einen Abschluss der Gäste aus dem Spiel heraus. Eine finale Chance bekamen die Borussia-Handballerinnen aber noch. Nach dem Abpfiff führte Mathilde Rützel einen direkten Neunmeter aus. Der Ball zischte über die Latte hinweg. Danach bildete sich blitzschnell eine Oytener Jubeltraube und die BVB-Ultras schwiegen.

„Für die Mädels freut es mich sehr, dass sie sich belohnt haben. Wir standen in dieser Saison nach Niederlagen schon so oft da und haben gesagt, dass der Gegner nicht besser war. Oft haben sich die Mädels aber durch Fehler selbst um den Sieg gebracht“, sagte Thomas Cordes. Fehlerlos war der Auftritt auch gegen Dortmund nicht. Dieses Mal reichte es aber, um die Saisonpunkte fünf uns sechs einzutüten. „Beim gesamten Team war heute die Überzeugung groß, dass wir das Spiel gewinnen. Die Mädels dürfen wirklich stolz auf sich sein.“

Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes

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