Ein altbekanntes Problem
21. April 2024 | 1. Herren
Der TV Oyten verliert gegen Beckdorf und nach der Saison seinen Haupttorschützen
Ein Problem zieht sich bei den Oberliga-Handballern des TV Oyten bereits durch die gesamte Saison: Das Team des Trainerduos Marc Winter/Lars Müller-Dormann lässt zu viele gute Chancen liegen. Im Heimspiel gegen den SV Beckdorf – für den TV Oyten war es bereits das letzte der laufenden Saison – offenbarten die „Vampires“ diese Schwäche erneut. Auch deshalb nahmen die Beckdorfer die beiden Punkte mit nach Hause. Der TVO musste sich dem SVB, der sich als Tabellenfünfter auf dem besten Weg in Richtung Regionalliga-Aufstieg befindet, mit 34:38 (14:21) geschlagen geben.
Die beiden Trainer ärgerten sich nach Spielende, dass ihre Mannschaft mit leeren Händen dastand. „Das mit der Chancenverwertung ist bei uns ja nichts Neues. Beckdorf ist aber auch besser in die Nahtstellen gegangen. Wir spielen dagegen zu viel quer vor der Deckung. So kommst du in keine Überzahlsituationen“, sagte Winter. Müller-Dormann kritisierte hingegen, dass der Ball dem Gegner zu oft in die Hände geworfen worden sei. „Und dann rennen die uns tot“, meinte der Coach. Unter anderem machte es der TVO seinen Gästen gegen Ende der ersten Halbzeit zu einfach: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der Oyten schon gute Chancen von den Außenpositionen liegen gelassen hat, verloren die Gastgeber in der Offensive zu oft das Spielgerät. Beckdorf nutzte dies und lief einige Gegenstöße. Aufgrund dieser einfachen Tore lag die Sieben von Winter und Müller-Dormann sechs Minuten vor der Pause mit 10:18 hinten. Beim Seitenwechsel waren es sieben Treffer.
Die Entscheidung war jedoch noch nicht gefallen. Oyten kam im Laufe der zweiten Halbzeit zurück und immer weiter an den SVB heran. Sieben Minuten vor Ultimo traf Malte Emigholz zum 28:31. Die Aufholjagd war auch deshalb aussichtsreich, weil die „Vampires“ in der Offensive stets auf einen siebten Feldspieler setzten. Die Hoffnung, das Spiel doch noch zu drehen, wurde von Beckdorf aber doch wieder schnell erstickt. In der 56. Minute traf Lukas Fürste von Linksaußen zum 35:30 für die Gäste. Zudem bekam Malte Emigholz eine Zeitstrafe aufgebrummt, weil er Fürste beim Wurf gefoult haben soll. Der Linkshänder musste zu Unrecht für zwei Minuten auf die Bank. Denn er war Fürste nicht aktiv angegangen. Er stand lediglich am Torkreis, um den Winkel für Fürste zu verkürzen.
Beckdorf nutzte die Überzahl und machte den Deckel endgültig drauf. Müller-Dormann ärgerte sich, dass sein Team im Laufe der zweiten Halbzeit wieder „in alte Muster verfallen ist“. Winter meinte hingegen, dass auch die beiden Coaches sich etwas anzukreiden hätten: „Wir hätten den siebten Feldspieler vielleicht schon früher bringen sollen.“ Nach dem letzten Auftritt in eigener Halle warten auf den TV Oyten jetzt noch vier Auswärtsspiele in der Saison 2023/2024.
ZUR SACHE
Leonard Fischer verlässt Oyten
Der TV Oyten muss in der kommenden Saison nicht nur auf Noah Dreyer verzichten, der demnächst ein Auslandssemester in Südamerika aufnimmt, sondern auch auf Leonard Fischer. Trainer Marc Winter bestätigte am Sonntag, dass der Rückraumspieler den TV Oyten verlässt. „Wir wünschen ihm für die Zukunft viel Glück“, sagte Winter. Fischer verriet dann auch, bei welchem Verein er seine Laufbahn fortsetzt. Der Haupttorschütze des TVO wechselt zum TvdH Oldenburg, aktueller Zweiter der Oberliga Nordsee und kommender Regionalligist. „Ich freue mich auf die sportliche Herausforderung“, meinte Leonard Fischer auf Nachfrage. Vorfreude herrscht nicht nur beim Spieler. Dieses Gefühl empfindet auch sein künftiger Trainer Lukas Brötje. „Wir freuen uns alle auf Leonard. Er hat sich gut entwickelt. Er hat eine tolle Wurfqualität. Solch einen Spieler benötigen wir“, sagte Brötje im Gespräch mit unserer Zeitung. Fischer soll beim TvdH Oldenburg den Abgang von Joost Sanders kompensieren. Sanders wechselt zur kommenden Saison zum TV Cloppenburg, der sich ebenfalls für die Regionalliga qualifiziert hat.
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes
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