Augenhöhe reicht nicht

25. September 2024 | 1. Herren

Der TV Oyten muss sich vor eigenem Publikum der HSG Hunte-Aue Löwen geschlagen geben

Marc Winter fasste sich Mitte der zweiten Halbzeit mit beiden Händen an den Kopf. Sein Blick war dabei auf den Boden gerichtet. Soeben sah Winter, der gemeinsam mit Lars Müller-Dormann den Handball-Oberligisten TV Oyten trainiert, wie Mattis Brüns den Ball bei einem Tempogegenstoß nicht im Tor der HSG Hunte-Aue Löwen unterbrachte. Es war nur eine von vielen guten Torchancen, die die Oytener am Sonntag im Heimspiel gegen die Diepholzer nicht genutzt haben. Die vielen Fehlwürfe hatten für den TVO Konsequenzen – und zwar keine guten: Oyten verlor das Duell in der Pestalozzihalle mit 36:40 (20:21).

Für Marc Winter stand nach dem Spiel ziemlich schnell fest: „Im Endeffekt sind zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinandergetroffen. Nach unserer letzten Auszeit machen wir aber vier oder fünf hundertprozentige Chancen nicht rein.“ In der Tat waren die Oytener nicht die schlechtere Mannschaft. Sie war aber die mit der schlechteren Trefferquote. Neben freien Würfen aus dem Spiel heraus, verwarfen die Oytener zudem noch vier Siebenmeter. Und so reichte es am Sonntag eben nicht, mit dem Kontrahenten auf Augenhöhe zu sein.

Hinzu kam dann noch, dass die Gastgeber ihren Gästen in der Defensive zu viele Lücken angeboten haben. Das allerdings galt auch für die Löwen. Für die beiden TVO-Trainer war es jedoch nicht verwunderlich, dass ihre Sieben in der Deckung so ihre Probleme hatte. Denn aufgrund des Ausfalls von Timo Blau musste wieder ein neuer Innenblock formiert werden. Diesen Part übernahmen Ole Lübbers, der anders als von Winter angekündigt doch im Kader stand, und Jonas Schoof, Leihgabe aus der zweiten Mannschaft. „Gefühlt sind wir zurzeit im Training nur dabei, neue Spieler in unsere Abwehr zu integrieren“, sagte Lars Müller-Dormann.

Weil beide Abwehrreihen es dem Gegner häufig einfach machten, kam es im ersten Durchgang zu einer wahren Torflut: Beim Pausenpfiff stand ein 21:20 für die HSG Hunte-Aue Löwen auf der Anzeigentafel. Ziemlich früh in der zweiten Halbzeit sollte sich eine weitere Szene ereignen, die den weiteren Spielverlauf prägen sollte: HSG-Spieler Lars Meyer traf per Gegenstoß zum 24:22 für die Löwen. Beim Wurf wurde er jedoch von Jakob Naumann gefoult. Der Rückraumspieler, der bis dahin zwar auch einige Fehlwürfe hatte, jedoch auch fünfmal getroffen hatte, sah für die Aktion die Rote Karte (33.). „Natürlich sieht so ein Foul immer blöd aus. Ich denke, eine Zweiminutenstrafe hätte es auch getan“, meinte Naumann.

Dass Jakob Naumann fortan nicht mehr mitwirken durfte, war für die „Vampires“ eine weitere Schwächung. Aber: Das Team gab sich dennoch nicht auf. Beim Stand von 27:30 (44.) war die Partie den Gastgebern noch nicht vollends entglitten. Max Sell hatte dann die große Chance, auf 28:30 zu stellen. Er vergab aber einen der insgesamt vier Siebenmeter. Die HSG entschied in der Folge die Partie. Sie zog auf 34:28 davon und brachte die Führung über die Zeit. Lob bekamen die TVO-Spieler von Lars Müller-Dormann für ihren Einsatz: „Die Einstellung der Jungs war top.“

Mit nun 1:5 Punkten auf dem Konto reisen die „Vampires“ am kommenden Sonnabend zum Derby bei der SG Achim/Baden. Aufgrund der bisherigen Resultate ist der TVO krasser Außenseiter. So empfindet es auch Marc Winter. „Das Spiel in Achim ist für uns eher ein Trainingsspiel. Dann steht die Herbstpause an. Für uns beginnt die Saison danach am 19. Oktober gegen Schwanewede so richtig“, ließ der Trainer durchblicken, dass die spielfreie Zeit intensiv genutzt werden soll, damit die Augenhöhe schon bald reicht, um auch Punkte einzufahren.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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H1: HC Bremen vs TV Oyten

Freitag, Sportbetonte Oberschule an der Ronzelenstr. Halle 1 (101199): Ronzelenstr. 51, 28359 Bremen
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