Derby-Triumph bringt die Spitze

4. Oktober 2024 | 1. Herren

Die SG Achim/Baden wird gegen den TV Oyten ihrer Favoritenrolle gerecht

Mattis Brüns hätte noch verhindern können, dass die Oberliga-Handballer des TV Oyten das Derby bei der SG Achim/Baden zweistellig verlieren. Doch mit dem finalen Wurf in dem Lokalduell scheiterte er von der Linksaußenposition an Mirco Thalmann. Der SG-Keeper machte sich groß und ließ den Ball von seinem Körper abprallen. Es ertönte der Schlusspfiff. Die Achimer stürmten in Richtung Thalmann, um den Derbysieg zu feiern. Brüns hingegen schlich mit hängendem Kopf von dannen. Die SG wurde ihrer Favoritenrolle gegen Oyten gerecht und gewann mit 34:24 (18:12). Ganz nebenbei sprang Achim durch den Triumph an die Tabellenspitze der Oberliga Nord. Die Oytener warten hingegen auch nach vier Spielen auf ihren ersten doppelten Punktgewinn.

An einen Erfolg in Achim hatten die beiden TVO-Trainer Lars Müller-Dormann und Marc Winter schon im Vorfeld nicht so richtig glauben wollen. Zu übermächtig erschien ihnen der Gegner aus der Nachbarschaft. Nach dem Derby war Müller-Dormann mit dem Auftreten seiner Mannschaft jedoch einigermaßen zufrieden. Vor allem im kämpferischen Bereich müsse sich keiner seiner Spieler etwas vorwerfen lassen. „Chapeau. Die Jungs haben sich nie aufgegeben. Wie immer haben sie gekämpft“, sagte Müller-Dormann. In den Reihen der Gäste wusste besonders Jakob Naumann als zehnfacher Torschütze zu überzeugen. In der Abwehr stand er mit Timo Blau im Innenblock. „Und da hat man dann doch gesehen, dass die beiden noch nicht so eingespielt sind“, stellte Müller-Dormann fest.

Schacht lobt Naumann

Für seine Leistung an alter Wirkungsstätte wurde Jakob Naumann auch vom gegnerischen Trainer gelobt. „Es ist für Jakobs Entwicklung das Richtige, dass er jetzt in Oyten spielt“, sagte Florian Schacht über den Rückraumspieler, den er während der Vorbereitung noch in Achim trainierte. Kurz vor Saisonauftakt wechselte er zum Lokalrivalen. Obwohl Naumann der SG zehn Tore einschenkte, war laut Schacht die Abwehr der Schlüssel für den Derbysieg. „Die Deckung hat es ausgemacht“, urteilte Schacht. Die SG war in dieser Saison das erste Team, das die Oytener unter 30 Toren gehalten hat.

So verdient der Heimsieg der Achimer schlussendlich auch war, teils stand er ein wenig auf wackeligen Beinen. Obwohl die Oytener im Laufe der ersten Halbzeit phasenweise mit acht Toren zurücklagen, robbten sie sich nach dem Seitenwechsel wieder an den neuen Spitzenreiter heran: Malte Emigholz traf für die „Vampires“ in der 37. Minute zum 17:20. „Ich habe es schon vor der Saison gesagt: Wir haben viele junge Spieler. Denen muss man schwächere Phasen zugestehen. Sie haben noch nicht so oft vor solch einer vollen Halle mit dieser Stimmung gespielt“, nahm Schacht sein Team zum wiederholten Male in Schutz. Dennoch sei „völlig unnötig“ gewesen, dass Oyten noch einmal so nahe herangekommen ist, meinte der SG-Trainer.

Schacht reagierte und brachte mit Marvin Pfeiffer einen seiner erfahrensten Spieler. Mit Kevin Podien saß ein anderer SG-Routinier zu diesem Zeitpunkt schon auf der Bank. Nachdem er im ersten Durchgang sieben Tore erzielt hatte, kam er wegen einer Blessur an der Wade nach dem Seitenwechsel nicht mehr zum Einsatz. Pfeiffer hingegen lenkte die Partie für die SG wieder in die richtige Bahn. Die Achimer zogen auf 24:17 davon. Nach diesem Treffer hatte Oyten großes Pech. Zunächst bekamen sie wegen eines vermeintlichen Wechselfehlers eine Zeitstrafe. Wenige Sekunden später traf Ole Lübbers Thalmann bei einem Siebenmeter am Kopf und sah die Rote Karte. Es war eine harte Entscheidung. Denn der Keeper bewegte sich mit seinem Kopf in Richtung Spielgerät. Auf der Oytener Bank wurde sich daraufhin laut beschwert. Für die Schiedsrichterinnen zu laut, sodass es eine weitere Zeitstrafe gegen den TVO gab. „Das Glück ist uns zurzeit einfach nicht hold“, sagte Müller-Dormann zu der Flut an Zeitstrafen.

Oyten überstand die dreifache Unterzahl aber bestens: Erwartungsgemäß trafen sie selbst nicht, kassierten aber auch kein Gegentor. Erst als die „Vampires“ wieder komplett waren, stellte Maximilian Fromm auf 25:17 (47.). Danach war es nur noch eine Frage, wie hoch die SG Achim/Baden das Derby gewinnen sollte. „Dass wir jetzt 7:1 Punkte haben, ist natürlich richtig gut. Aber wir haben vor der Saison ja auch selbst hohe Ansprüche an uns gestellt“, erinnerte Schacht daran, dass die SG in dieser Spielzeit große Ziele verfolgt.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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