
TV Oyten stößt den Bock um
22. Oktober 2024 | 1. Herren
Oberliga-Handballer feiern in der Pestalozzihalle gegen die HSG Schwanewede/Neuenkirchen den ersten Sieg
Der ganz große Jubel ist ausgeblieben. Unverkennbar war jedoch, dass sich am Sonnabend bei den Oberliga-Handballern des TV Oyten eine gewisse Erleichterung breit gemacht hat. Denn das Team feierte in der heimischen Pestalozzihalle im fünften Spiel den ersten Saisonsieg. Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen wurde mit 35:33 (15:17) von den „Vampires“ niedergerungen.
Phasenweise musste sich Lars Müller-Dormann – er coacht den TVO gemeinsam mit Marc Winter – aber doch an den Kopf fassen. Denn die Oytener agierten auch gegen Schwanewede alles andere als fehlerfrei. „Unser Nervenkostüm ist zurzeit doch sehr labil“, meinte Müller-Dormann nach der Partie. „Unser Problem ist, dass wir sofort den Faden verlieren, wenn es bei uns mal nicht rund läuft.“ Damit sprach Müller-Dormann die Phase nach den ersten 17 Minuten an. Zu Beginn traten die Oytener sehr gut auf und erspielten sich eine komfortable Führung: Kreisläufer Timo Blau traf für die Gastgeber zum 10:5. „Bis dahin haben die Jungs das gespielt, was wir sehen wollen“, lobte Marc Winter die „Vampires“ für eine gelungene Anfangsphase.
Doch so gut sollte es für den TVO nicht weiterlaufen. Es schlichen sich mehr und mehr Fehler ins Angriffsspiel der Hausherren ein. Zudem taten sich in der Deckung vermehrt Lücken auf. Die Folge: Oyten gab das Spiel komplett aus der Hand. „Wir haben eigentlich alles im Griff, holen den Gegner aber zurück ins Spiel“, monierte Müller-Dormann. Weil der TV Oyten es verpasst hatte, sich noch weiter abzusetzen – genügend Chancen waren dafür vorhanden –, drehten die Gäste aus dem Landkreis Osterholz die Begegnung. Zur Pause lag der Aufsteiger mit zwei Toren vorne – 17:15.
Diesem knappen Rückstand liefen die Oytener in Halbzeit zwei zunächst hinterher. In der 37. Minute gelang Timo Blau jedoch der Ausgleich. In der Folge lieferten sich die beiden Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, in dem es Fehler auf beiden Seiten zu sehen gab. Als die finalen fünf Minuten angebrochen waren führte Schwanewede mit 32:31, zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff lag wieder Oyten knapp vorne – 33:32. Den 33. Oytener Treffer erzielte Timo Blau vom Kreis nach einem starken Zuspiel von Marc Lange. Als die letzte Spielminute angebrochen war, passte Lange erneut auf Blau: Wieder war er erfolgreich und traf zum 34:33 für Oyten.
Danach hatten die Gastgeber Glück. Die Abwehr der „Vampires“ blockte einen Wurf der Gäste ab. Eigentlich wäre der Ball ins Toraus geflogen. Doch HSG-Spieler Kai Tiedje verhinderte dies. Schwanewede bekam daher keinen Einwurf. Stattdessen landete der Ball beim TV Oyten. Die Trainer der Gastgeber nahmen 19 Sekunden vor dem Abpfiff eine letzte Auszeit. Die HSG öffnete beim finalen Angriff die Abwehr komplett. Dabei wurde Oytens Rechtsaußen Malte Emigholz nicht gedeckt. Er kam an den Ball und stellte mit seinem einzigen Treffer den Endstand her. Der Abpfiff ertönte und bei den TVO-Spielern machte sich Erleichterung breit.
Und auch die beiden Trainer atmeten nach Saisonsieg Nummer eins kräftig durch. „Der ganz große Druck ist jetzt erst einmal weg“, sagte Marc Winter. Lars Müller-Dormann hoffte indes, dass die zwei Punkte auch eine befreiende Wirkung haben und das Team bei ersten Widerständen nicht mehr ins Straucheln gerät: „Hoffen wir mal, dass dieser Sieg auch für die Köpfe wichtig ist.“
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes
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