Entspannung macht sich breit
11. November 2024 | 1. Herren
TV Oyten gleicht durch einen Sieg gegen Hatten-Sandkrug sein Punktekonto aus
Vor zwei Monaten hat die Handball-Saison 2024/2025 begonnen. Damals waren die Selbstzweifel im Lager des TV Oyten groß – wenn nicht gar riesig. Aufgrund vieler Verletzungen schauten die beiden Trainer Marc Winter und Lars Müller-Dormann auf eine schlechte Vorbereitung zurück. Die beiden Coaches wiesen zum Oberliga-Start darauf hin, dass es für das Team nur um den Klassenerhalt gehen könne. Jetzt – zwei Monate später – hat sich die Gefühlslage beim TVO ins Positive gekehrt. Der TV Oyten siegte am Sonntag zu Hause gegen die TSG Hatten-Sandkrug mit 33:28 (19:16). Das Punktekonto ist nun ausgeglichen. Mit 7:7 Zählern stehen die „Vampires“ dort, wo die beiden Trainer ihr Team vor wenigen Wochen nicht erwartet hätten: im gesicherten Mittelfeld. Deshalb machte sich in der Pestalozzihalle auch Entspannung breit.
„Hätte uns jemand nach der Vorbereitung gesagt, dass wir nach sieben Spielen mit 7:7 Punkten dastehen, hätten wir das sofort unterschrieben“, sagte Lars Müller-Dormann nach dem insgesamt verdienten Erfolg gegen den Klub aus dem Landkreis Oldenburg. Auf dem Weg zum Erfolg mussten die Gastgeber einige Hindernisse bewältigen. Denn die TSG präsentierte sich in der Pestalozzihalle als widerspenstiger Gegner, der sich lange Zeit nicht abschütteln lassen wollte. Nach den ersten Minuten hatte Marc Winter sogar schlimmste Befürchtungen: „Nach den ersten Minuten dachte ich, dass wir heute keine Chance auf einen Sieg haben.“ Weil die Oytener vorne Fehler machten und sich in der Deckung zunächst nicht auf das zähe Angriffsspiel der Gäste einstellen konnten, lagen sie in der neunten Minute mit 6:9 im Hintertreffen.
Die Gastgeber bewahrten jedoch die Ruhe. Weil sie sich in allen Bereichen steigerten, gelang dem TV Oyten in der 17. Minute der Ausgleich. Timo Blau, der am Sonntag einer der besten im blauen Trikot war, traf zum 11:11. Wenig später hatten die „Vampires“ einen Schreckmoment zu überstehen. Jakob Naumann ging mit vollem Tempo auf die TSG-Abwehr zu, verfehlte einen Treffer und überstreckte sich zudem das Knie. Oytens Haupttorschütze musste daraufhin erst einmal vom Feld. Im Laufe der zweiten Halbzeit kam er mit einem bandagierten Knie zurück. Schlimmer verletzt hatte er sich scheinbar nicht. „In dem Moment, als Jakob raus musste, machst du dir zunächst keine großen Gedanken, ob es etwas Schlimmeres ist“, sagte Müller-Dormann. „Allerdings muss er in dieser Situation auch gar nicht so in die Abwehr reingehen.“
Marc Winter ergänzte, „dass wir die Auswechslung von Jakob gut kompensiert haben.“ Und in der Tat: Der TVO drehte ohne den Rückraumspieler das Momentum auf seine Seite und führte in der 26. Minute mit drei Toren. Rechtsaußen Malte Emigholz, der zuvor einige unglückliche Aktionen hatte, stellte mit seinem einzigen Treffer des Spiels auf 17:14. Mit einer Drei-Tore-Führung für den TV Oyten wurden wenig später auch die Seiten gewechselt – 19:16.
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit erinnerte dann ganz stark an die ersten Minuten des ersten Durchgangs. Erneut war die TSG Hatten-Sandkrug am Drücker. Sie kam zum 20:20-Ausgleich (36.) und war danach lange Zeit auf Augenhöhe mit den Gastgebern. Die Oytener erspielten sich im weiteren Verlauf aber wieder einen knappen Vorsprung. Dieser betrug acht Minuten vor dem Schlusspfiff nur einen Treffer – 28:27. Marc Lange stellte dann mit zwei Treffern in Folge auf 30:27 für den TVO. Timo Blau erhöhte kurz darauf auf 31:27. Hatten verkürzte anschließend noch einmal auf 28:31, doch Mattis Brüns und erneut Blau stellten das Endresultat her. „Entscheidend war, dass wir im Laufe des Spiels in der Abwehr immer besser reingekommen sind“, nannte Müller-Dormann einen Grund, warum im TVO-Lager die schlimmen Befürchtungen zu Saisonbeginn nun einer gewissen Entspannung gewichen sind.
Quelle: Achimer Kurier – Autor:
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