Ein schwerer Verlust droht
18. November 2024 | 1. Damen
Die Regionalliga-Handballerinnen des TV Oyten verlieren ihr Heimspiel gegen den VfL Stade und Sarah Seidel
Diese Niederlage ist für den TV Oyten verschmerzbar. Am Sonntag verloren die Handballerinnen in der Regionalliga zu Hause gegen den Spitzenreiter VfL Stade mit 27:35 (13:18). Die „Vampires“ hätten gerne gegen den hohen Favoriten überrascht. Etwas Zählbares hatte Trainer Thomas Cordes jedoch nicht eingeplant. Wesentlich schlimmere Auswirkungen als der Verlust der beiden Punkte könnte für Oyten jedoch eine Szene haben, die sich in der ersten Spielminute ereignete. Im Mittelpunkt stand dabei TVO-Spielgestalterin Sarah Seidel.
Die Spielerinnen beider Mannschaften hatten sich – wie es im Handball Usus ist – beim ersten Angriff gerade erst abgeklatscht. Kurz darauf trugen die Gastgeberinnen erstmals mit Druck den Ball durch die eigenen Reihen. Sarah Seidel setzte zu einer Stoßbewegung an. Dabei vertrat sie sich aber das Knie. Sie schrie kurz auf, blieb auf dem Boden liegen und wurde kurz behandelt. Schnell war klar: Die Partie war für Sarah Seidel beendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. „Mit einer Erstdiagnostik ist das ja immer so eine Sache. Aber das sah definitiv nicht gut aus“, sagte Cordes. Seidel könnte sich zum wiederholten Male eine schwere Knieverletzung zugezogen haben. „Das wäre natürlich eine Katastrophe“, meinte Cordes.
Für Sarah Seidel führte in der ersten Halbzeit zunächst Sinah Rathmann Regie. Später übernahm Isabel Schengalz diese Rolle. Mit Rathmann auf der Rückraummitte bot der TV Oyten dem Tabellenführer in der ersten Halbzeit Paroli. Nachdem Jasmin Johannesmann die ersten drei Treffer der Gastgeberinnen erzielt hatte, stellte Sinah Rathmann auf 4:2 (3.) für Oyten. Stade lag wenig später zwar mit 7:6 vorne, die „Vampires“ antworteten jedoch mit zwei Toren und führten nach 14 Minuten mit 8:7. Nach einer Viertelstunde stand es 9:9. Die Cordes-Crew hätte zu diesem Zeitpunkt jedoch auch vorne liegen können: Allein vier Würfe landeten am Pfosten des Stader Tores.
Nach dem 9:9 sollte die Partie den Gastgeberinnen aber zunehmend entgleiten. Kleinere Fehler schlichen sich in der Offensive ein. „Und ein Spitzenteam wie Stade weiß so etwas dann zu bestrafen“, bedauerte Thomas Cordes, dass seine Mannschaft in der 20. Minute mit 9:13 im Hintertreffen lag. Fehler leisteten sich aber auch die Gäste: Kurz vor dem Pausenpfiff vergaben die Staderinnen um die ehemalige Bundesligaspielerin Lisa Prior zwei Tempogegenstöße. So blieb Oyten zur Pause noch einigermaßen in Schlagdistanz – 13:18. „Wir haben trotz Sarahs Verletzung gut in die Partie gefunden. Die freien Dinger, die wir dann aber verwerfen, haben schon wehgetan. Zudem haben wir die zweite Welle oft nicht gut verteidigt. Da bekommen wir nach zwei Pässen zu schnell die Gegentore. Es war eigentlich unnötig, dass wir mit fünf Toren zurücklagen“, fasste Cordes den ersten Durchgang zusammen.
Acht Minuten nach dem Seitenwechsel war der Kontakt aber endgültig verloren. Stade führte mit 23:15. Fortan ging es für den TVO vor allem darum, die sich andeutende Niederlage in Grenzen zu halten. Um dies zu realisieren, versuchte Cordes einiges: Isabel Schengalz deckte Prior in der Schlussviertelstunde kurz, zudem ließ der Trainer konsequent mit einer siebten Feldspielerin angreifen. Es sollte dem TVO aber nicht mehr gelingen, näher an den Gegner heranzukommen. Wie in der 38. Spielminute betrug der Abstand auch beim Schlusspfiff acht Treffer. „Ich will nicht sagen, dass für uns heute etwas drin war. Aber so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war es unsererseits nicht“, sagte Cordes.
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes
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