60 hart umkämpfte Minuten
25. November 2024 | 1. Herren
Der TV Oyten unterliegt in der eigenen Halle dem TV Neerstedt
Dieses Spiel hätte genauso gut auch anders enden können: Die beiden Handball-Oberligisten TV Oyten und TV Neerstedt schenkten sich am Sonntagnachmittag in der Pestalozzihalle nichts. Beide Teams boten den Zuschauern ein umkämpftes Match. An dessen Ende waren es die Gäste, die jubelnd ihre Arme nach oben rissen. Die Oytener standen hingegen ein wenig mit hängenden Köpfen und der Gewissheit auf dem Feld, dass auch sie hätten feiern können. Die „Vampires“ verloren aber nach zuletzt vier Siegen in Serie mit 26:28 (10:12).
Die Trainer auf beiden Seiten waren sich nach Spielende einig, dass der Sieger auch hätte Oyten heißen können. „Insgesamt haben sich beide Mannschaften neutralisiert. Aber wir hatten wohl doch das Quäntchen Glück, das man nun einmal häufig hat, wenn man weiter oben in der Tabelle steht“, sagte Neerstedts Coach Andreas Müller, der mit seinem Team aktuell Vierter in der Oberliga Nord ist. Lars Müller-Dormann, der mit Marc Winter in Oyten ein Trainerduo bildet, beurteilte das ausgeglichene Duell ähnlich: „Prinzipiell können wir dieses Spiel gewinnen. Wir kriegen aber das Ding zu oft nicht im Tor unter.“ Sein Trainerkollege Marc Winter ergänzte: „Wir schießen uns vorne selbst ins Knie, weil wir viele freie Würfe vergeben.“
Dass der TVO häufig vor dem gegnerischen Tor scheiterte, lag jedoch auch an der Leistung von TVN-Keeper Lukas Oltmanns. Phasenweise vernagelte der Torhüter seinen Kasten und entschärfte reihenweise gute Möglichkeiten der Gastgeber. „Die Torhüterleistungen haben heute definitiv den Unterschied gemacht“, sagte Müller-Dormann und wurde in seiner Meinung von Andreas Müller bestätigt. „Wir hatten die bessere Torhüterquote“, stellte der TVN-Coach fest.
Dennoch begegneten sich beide Mannschaften über die gesamte Spielzeit auf Augenhöhe. Nach 18 Minuten führten die Gastgeber nach einem Treffer von Jakob Naumann mit 8:6. Oytens Rückraumspieler gab nach seiner leichten Knieverletzung ein schnelles Comeback. „Der Arzt hat ihm grünes Licht gegeben, wenn er keine Schmerzen hat. Bereits am Mittwoch hat Jakob signalisiert, dass er spielen kann“, sagte Lars Müller-Dormann. Den knappen Vorsprung hatten die Oytener aber schnell wieder hergegeben: Drei Minuten nach Naumanns Tor lag Neerstedt mit 10:8 vorne. Auch zur Pause waren es zwei Tore, die zwischen den beiden Konkurrenten lagen – 12:10 für Neerstedt lautete das Zwischenresultat.
Im ersten Durchgang gefiel den beiden TVO-Coaches vor allem die Defensivleistung ihrer Spieler. „Die Jungs haben überragend verteidigt“, lobten Winter und Müller-Dormann unisono. In der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielverlauf nichts. Die Akteure auf dem Feld lieferten sich weiterhin eine intensive Partie. Als der TV Neerstedt rund zehn Minuten vor dem Schlusspfiff mit 21:18 vorne lag, schien sich ein Auswärtssieg anzudeuten. Die Oytener hatten jedoch Einwände und kamen durch zwei Tore von Timo Precht und einem Treffer von Malte Emigholz zum 21:21-Ausgleich.
Kurz darauf lieferten sich Oytens Ole Lübbers und Julian Hoffmann einen harten Zweikampf am TVO-Kreis. Für die unsicher wirkenden Schiedsrichter war dieser zu hart: Beide Spieler bekamen eine Zeitstrafe aufgebrummt. Für Lübbers war es die dritte und er sah die Rote Karte. Die bekam auch Hoffmann vorgehalten, weil er nach der Entscheidung nicht aufhörte zu diskutieren. Er bekam eine weitere Zeitstrafe und war damit ebenfalls bei drei angekommen (53.).
Wenig später wurde Neerstedts Adam Pal mit einer doppelten Zeitstrafe hinausgestellt. Laut den Unparteiischen verhinderte er nach seinem Tor zum 25:23 einen schnellen Anwurf der Oytener. Er beschwerte sich daraufhin und bekam seine insgesamt dritte Zeitstrafe. Exakt vier Minuten waren da noch zu spielen. Die Gäste mussten das Spiel also in Unterzahl zu Ende bringen. Diesen Vorteil nutzten die Oytener aber nicht für sich: Als Timo Precht auf 26:27 aus Sicht des TVO verkürzte, waren noch 14 Sekunden auf der Uhr. Die Gastgeber öffneten die Deckung. Neerstedt nutzte den Raum, sodass Marvin Auffarth frei zum Wurf kam. Mit der letzten Aktion des Spiels traf er zum Endstand.
Quelle: Achimer Kurier – Autor:
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