Der Befreiungsschlag gelingt

2. Dezember 2024 | 1. Damen

TV Oyten liegt gegen TV Hannover-Badenstedt II lange zurück und gewinnt dennoch

Kaum war die Schlusssirene in der Pestalozzihalle ertönt, da stürmten die Ersatzspielerinnen des TV Oyten auf das Feld. Sie wollten mit ihren Mitspielerinnen, die zuvor im Heimspiel gegen den TV Hannover-Badenstedt II auf dem Platz standen, feiern. Und das aus gutem Grund: Den TVO-Handballerinnen ist gegen den Klub aus der Landeshauptstadt der erhoffte Befreiungsschlag im Regionalliga-Abstiegskampf gelungen. Oyten besiegte die Drittliga-Reserve mit 30:27 (14:17) und hat nun ein kleines Polster von zwei Punkten auf den ersten Regelabstiegsplatz.

Während die Spielerinnen laut und ausgiebig den Erfolg feierten, klatschte Chefcoach Thomas Cordes mit seinem Trainerteam auf der Bank ab. Der Übungsleiter der Gastgeberinnen wusste nur zu genau, dass bei seiner Sieben auch im Spiel gegen Hannover nicht alles zusammenpasste. Genauso atmete er aber auch tief durch, weil seinem Team ein erster kleiner Schritt in Richtung Klassenerhalt gelungen ist. „Ich hoffe, dass dieser Sieg den Mädels jetzt Mut für die kommenden Aufgaben macht“, sagte der Trainer des TVO in einer ersten Reaktion.

Oyten misslingt der Auftakt

Dieser Mut hatte den „Vampires“ am Sonnabend zunächst gefehlt. So sah es für eine lange Zeit nicht danach aus, als sollten sie das Feld als Gewinner verlassen. Besonders in den ersten Minuten war es in der Offensive ein sehr zittriger Auftritt der Gastgeberinnen. Die ersten fünf Angriffe endeten allesamt ohne einen Oytener Treffer. Entweder wurde eine gute Chance nicht genutzt, ein technischer Fehler begangen oder ein Fehlpass gespielt. Erst beim sechsten Anlauf gelang das erste Tor: Sarah Kennerth traf in der sechsten Minute zum 1:3. Kurz darauf führte Hannover mit 5:1.

„Leider werfen wir in der Anfangsphase gleich mehrfach den Ball weg. Alle Mädels wussten, was heute auf dem Spiel stand. Schließlich haben wir unter der Woche sehr viel gesprochen. Die Verunsicherung war dann ja auch greifbar“, sagte Thomas Cordes über die ersten Minuten dieser richtungsweisenden Begegnung. Immerhin kamen die Oytenerinnen besser ins Spiel, profitierten aber auch davon, dass die Gäste ebenfalls auf einem überschaubaren Niveau agierten. So gelang der jungen Merit Wilhelm von Linksaußen der 12:12-Ausgleich (20.).

Weil sich danach wieder die Fehler beim TVO im Angriff häuften, gingen die drei nächsten Tore allesamt an die Gäste (12:15). Beim Seitenwechsel betrug der Abstand zwischen den beiden Teams ebenfalls drei Tore: Der TV Hannover-Badenstedt lag mit 17:14 vorne. Mit Beginn der zweiten Halbzeit sorgte Thomas Cordes für einige Überraschungen. Phasenweise ließ er mit vier Linkshänderinnen spielen. Unter anderem brachte er Maja Hidde, deren Einwechslung sich in der Schlussphase noch auszahlen sollte.

Zuvor aber gaben die „Vampires“ die Partie aus der Hand. Als Oyten 20 Minuten vor Ultimo mit 16:21 zurücklag, sahen die Gastgeberinnen wie der Verlierer aus. Weil die Hannoveranerinnen anschließend aber zu viele Fehler produzierten und insgesamt nicht sicher wirkten, kam die Cordes-Crew zurück ins Spiel. Zudem nahm der Trainer des TV Oyten die richtigen Wechsel vor. Er beorderte Jasmin Johannesmann wieder an den Kreis, um eine gewohnte Situation zu schaffen, und ließ zudem Anna-Lena Meyer als etablierte Kraft auf Rückraumlinks spielen. „Beide haben in das Puzzle gepasst, nachdem wir zuvor viel ausprobiert haben“, sagte Cordes, der aufgrund der Wechsel eine gute letzte Viertelstunde seiner Sieben zu sehen bekam.

Johannesmann und Meyer waren mit ihren Toren ein wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Aufholjagd der „Vampires“ – aber eben auch Maja Hidde. Der Linkshänderin gelang sechs Minuten vor Spielende der umjubelte 24:24-Ausgleich. Danach wendete sich das Blatt endgültig: Anna-Lena Meyer brachte Oyten erstmals in Führung (25:24) und war auch beim 29:27 zur Stelle. Merit Wilhelm machte 36 Sekunden vor dem Abpfiff alles klar. Die Ersatzspielerinnen machten sich da schon einmal bereit, um auf das Feld zu stürmen.

Trotz des Erfolgs sprach Cordes die Punkte an, die ihm nicht gefallen haben. „Wir haben wie in vielen Spielen zuvor zu viele Bälle hergeschenkt. Das Thema war heute aber hinnehmbar, weil der Druck schon da war. Wenn wir es aber schaffen über 60 Minuten zu spielen, wie in der letzten Viertelstunde, können wir ganz woanders stehen“, hofft Cordes, dass sein Team künftig beständiger auftritt und sich aus der unteren Tabellenregion entfernt.

Quelle: Achimer Kurier – Autor: Florian Cordes

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