Als die Schlusssirene in der Pestalozzi-Halle ertönte, rissen Oytens Regionalliga-Handballerinnen erleichtert und abgekämpft die Arme zum Jubeln hoch, wohl wissend, dass es schon eines wahren Kraftakts bedurfte, um den lange sehr gut mitspielenden Aufsteiger vom TuS Komet Arsten niederzuringen und um am Ende mit einem 30:26 (12:14) den nun schon dritten Sieg in Folge einzufahren.

Von Beginn an zeigte sich dabei, dass dieses Derby eine richtig schwere Geburt für den leicht favorisierten (O-Ton TVO-Coach Thomas Cordes: „Das habe ich im Vorfeld nie so gesehen. Ich wusste, dass uns Arsten das Leben sehr schwer machen würde!“) Gastgeber werden würde. Die Bremerinnen, die mit einem körperlichen Längenvorteil daherkamen, agierten dabei ab der ersten Minute mit viel Engagement in einer stabilen 6:0-Deckung und einer hohen Intensität im Angriff, kamen da vor allem über eine starke Mitte mit der Ex-Oytenerin Madita Woltemade (10 Tore), Spielmacherin Jantje Uhlenberg (3) sowie Carla Mattfeld (5) zu Torerfolgen. Davon schienen die Hausherrinnen doch etwas überrascht, fanden so noch nicht die richtigen Mittel und Lösungen, um dem Gegner ihr Spiel aufzwingen zu können. Konsequenz: In Minute 14 gingen die Gäste erstmals durch Woltemade (8:7) in Führung und konnten diese gar nach einem Treffer von Mattfeld auf 13:10 ausbauen. So bedurfte es zur Pause (12:14) eines leicht korrigierten Matchplanes seitens des TVO-Trainers.

„Ab der zweiten Halbzeit haben wir die klarere Linie gefahren und dann auch die Körperlichkeit in diesem Derby angenommen.“

Und der sollte dann auch fruchten. So wechselte Cordes ab Minute 31 des Öfteren doch stark durch, brachte frisches Blut ins Spiel und gab seinen Schützlingen auch die richtige Strategie an die Hand. Denn zogen diese in Durchgang eins im Vorwärtsgang doch einfach zu oft die Handbremse und beraubten sich so ihres Vorteils, so war das in Abschnitt zwei sehr viel seltener zu sehen. „Ja“, urteilte da Cordes nach Spielschluss, „ab der zweiten Halbzeit haben wir die klarere Linie gefahren und dann auch die Körperlichkeit in diesem Derby angenommen.“ Zudem wurde Keeperin Larissa Gärdes immer mehr zu einem Faktor, konnte in den entscheidenden Momenten wichtige Bälle wegfischen und auch Siebenmeter parieren. „Klar hat das geholfen“, stellte da nicht nur Cordes den Daumen hoch. Und vorne fanden vor allem Anna-Lena Meyer, die trickreiche Maja Hidde und auch die nun durchsetzungsstarke Kreisläuferin Jasmin Johannesmann mit ihren Würfen den Weg ins Tor. Ab der 43. Minute segelten die Gastgeberinnen dann so langsam auf Siegkurs, als Meyer und kurz darauf Johannesmann auf 22:20 für den TVO stellten. Als dann bei 26:23 (52.) Larissa Gärdes eine Top-Parade aus den Händen schüttelte und wenig später auch noch einen Woltemade-Siebenmeter wegfischte, war die Messe dann in dieser lange offenen Partie gelesen, zumal dem TuS Komet Arsten in der Schlussphase auch merklich die Puste ausging. Cordes: „Es war sicherlich vorteilhaft, dass wir mehr Körner auf der Bank hatten, wodurch wir dem Spiel mehr Impulse geben konnten.“

TV Oyten: Gärdes, Esser – Kennerth (3), Prütt, Meyer (6), Majewski (4), Gerling (2), Hidde (6), Helmke, Wendt (2), Hinrichs, Schengalz (1), Schmelz, Johannesmann (6/2), Köster.