
TV Oyten: Ein Mix aus Schwächen führt zur Heimniederlage
4. November 2025 | 1. Damen
Es klingt banal, aber ebenso plausibel: Wer beim Handball seine Torchancen größtenteils versiebt und nur wenige Treffer erzielt, der hat es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Diese Erfahrung haben am Sonnabend die Regionalliga-Frauen des TV Oyten gemacht. Sie kamen in ihrem Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV mit Mühe über die 20-Tore-Marke. Die Gäste machten es ein wenig besser und verließen die Pestalozzihalle daher als verdienter Gewinner: Oyten unterlag Wilhelmshaven mit 22:27 (11:12).
Zu dem Urteil, dass mit dem Team vom Jadebusen das etwas bessere Team gewonnen hat, kam nach Spielende auch Thomas Cordes. Der Trainer der Gastgeberinnen wollte aber ebenso nicht unerwähnt lassen, dass für seine Sieben in dieser Partie, in der sich laut Cordes zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegneten, wesentlich mehr möglich gewesen sei. Insgesamt ist es den „Vampires“ gegen den Wilhelmshavener HV aber eben nicht gelungen, an die guten Leistungen aus den vorherigen Spielen anzuknüpfen: Der TV Oyten gewann vor der Herbstpause dreimal in Serie und hätte sich weiter von der Abstiegszone entfernen können. Diese Chance wurde nicht genutzt.
Oyten vergibt viele gute Torchancen
Cordes begründete die Niederlage mit einer „Mischung aus vielen Dingen“. Oder anders ausgedrückt: Ein Mix aus vielen Schwächen führte dazu, dass der TVO die Platte mit hängenden Köpfen verließ. „Knackpunkte waren für mich, dass wir in der Abwehr im Sieben-gegen-Sechs nicht gut verteidigt haben“, nannte Oytens Übungsleiter einen Grund für die Schlappe. Ein weiterer war die Offensivleistung. „Wir hatten heute leider eine schlechte Angriffseffektivität“, sprach Cordes das zweite Manko an.
Der TVO hatte wahrlich genügend Chancen, doch viele freie Würfe landeten eben nicht im Tor. Oft stand der Pfosten im Weg, oder der Ball wurde weit am Tor vorbeigejagt. Hinzu kamen dann noch einige Entscheidungen der Schiedsrichter. Diese machten die „Vampires“ durchaus ein wenig mürbe. Wobei Thomas Cordes dies nicht als entscheidenden Aspekt sehen wollte. Die Unparteiischen hätten auf beiden Seiten teils fragwürdig gepfiffen, meinte er.
Besonders kurios: Jasmin Johannesmann bereitete sich in Minute 40 darauf vor, einen Siebenmeter auszuführen. Dabei prellte sie den Ball auf den Boden. Plötzlich ertönte ein Pfiff – und die Schiedsrichter entschieden auf Freiwurf für Wilhelmshaven. Die Begründung: Bevor Johannesmann den Ball auf den Boden prellte, hätten die Schiedsrichter den Siebenmeter freigegeben. Den Pfiff dazu hatte jedoch niemand im Oytener Lager vernommen.
Hätte Johannesmann werfen dürfen und der Ball wäre im Tor gelandet, wäre es das 15:16 aus Oytener Sicht gewesen. Doch auch trotz des kuriosen Pfiffs blieb die Begegnung lange Zeit offen. Geschuldet war dies auch der Angriffsleistung der Wilhelmshavenerinnen. Denn die war keineswegs besser als die der „Vampires“.
Partie ist lange Zeit offen
So war auch elf Minuten vor dem Schlusspfiff noch alles möglich: Nachdem Johannesmann einen Siebenmeter erfolgreich versenkt und auf 18:19 verkürzt hatte, eroberte Oyten in der Deckung den Ball. Celin Bielefeldt wurde auf die Reise geschickt. Bei ihrem Wurf hatte die junge Linksaußen allerdings Pech: Der Ball klatschte an den Pfosten. Anstatt auszugleichen, sah sich Oyten wenig später einem Drei-Tore-Rückstand gegenüber (18:21). Oytens Linkshänderin Maja Hidde, die zuvor durch einige unglückliche Aktionen aufgefallen war, hielt ihr Team mit zwei Toren aber zunächst im Spiel – 20:21.
In den folgenden Minuten mussten die Gastgeberinnen aber abreißen lassen. Die nächsten vier Tore gehörten allesamt dem Wilhelmshavener HV. Als Emma Neumann, die vom TVO über fast die gesamte Spielzeit kurz gedeckt wurde, per Siebenmeter zum 25:20 für die Gäste traf, war die Begegnung entschieden (55.). Oyten versuchte es noch mit einer siebten Feldspielerin, doch keine Akteurin im Trikot der Gastgeberinnen übernahm die Verantwortung. „Leider wollte keine das Zepter übernehmen. Das war heute auch so ein Merkmal“, zählt Cordes eine weitere Zutat für einen Mix auf, der zur verdienten Niederlage geführt hat.
Quelle: Weser Kurier, Autor: Florian Cordes
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