Es wird enger im Tabellenkeller

15. Februar 2023 | 1. Herren

Warum die kommenden Wochen für den Handball-Oberligisten TV Oyten richtungsweisend sind

Die Rückrunde ist erst drei Spieltage alt. Allerdings deutet sich bereits schemenhaft an, dass die Handball-Oberliga Nordsee der Männer auf einen packenden Meisterschaftskampf zusteuert. Der TV Cloppenburg, ATSV Habenhausen und VfL Fredenbeck – das Trio stieg in der Vorsaison gemeinsam aus der 3. Liga ab – führen das Klassement an. Cloppenburg steht mit 28:4 Punkten an der Spitze, die beiden anderen Topteams haben jeweils zwei Pluszähler weniger auf dem Konto. Doch nicht nur oben geht es eng zu. Am anderen Ende der Tabelle deutet sich ebenso Hochspannung an. Aktuell sind es vier Mannschaften, die sich akute Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen. Eine davon ist der TV Oyten.

Was ist am jüngsten Spieltag passiert?

Eröffnet wurde der Spieltag gleich mit einem Abstiegskracher: Die HSG Delmenhorst fuhr am Freitagabend als Tabellenvorletzter zum Schlusslicht TSV Bremervörde. Die Delmenhorster, die in der Vorsaison in der Abschlusstabelle noch auf Platz drei gelandet waren, behielten in einem nervenaufreibenden Duell knapp die Oberhand: Die HSG gewann am Ende mit 34:33. Während für die HSG Delmenhorst, die nach dem Trainer-Rücktritt von Thies Libchen vom Spieler-Trio Frederic Oetken, Jörn Janßen und Tim Coors gecoacht wird, das Handball-Wochenende beendet war, musste Bremervörde ein zweites Mal ran.

Der ehemalige Zweitligist aus dem Kreis Rotenburg trat am Sonntag beim Elsflether TB an. Der ETB ist Team Nummer vier, das sich derzeit um den Ligaverbleib sorgen muss. Die Bedrohung, absteigen zu müssen, ist für Elsfleth größer geworden. Denn das Team aus der Wesermarsch verlor gegen Bremervörde mit 24:28. „Dass Bremervörde in Elsfleth gewonnen hat, ist für uns ein gutes Ergebnis – das einzig gute des gesamten Wochenendes“, kommentierte Marc Winter, der gemeinsam mit Lars Müller-Dormann den TV Oyten coacht, den Auswärtssieg des TSV. Er selbst musste am Wochenende mit seiner Mannschaft eine heftige Niederlage einstecken. Ersatzgeschwächt ging es für Oyten zum ATSV Habenhausen. Gegen das Spitzenteam waren die „Vampires“ absolut chancenlos: 22:52 stand es nach 60 Minuten aus Sicht der Gäste.

Wie ist die Lage im Tabellenkeller?

Durch die Klatsche in der Hinni-Schwenker-Halle hat der TV Oyten in der Tabelle keinen Platz verloren. Die „Vampires“ nehmen mit einer Punktebilanz von 10:22 Punkten weiterhin den zwölften Platz ein und stehen somit genau über dem Strich, der den Beginn der Abstiegszone markiert. Zwei Regel-Absteiger gibt es in dieser Saison. Jedoch ist der Abstand geschrumpft. Sowohl die HSG Delmenhorst, die noch ein Spiel in der Hinterhand hat, als auch der TSV Bremervörde stehen nun bei sieben Pluspunkten. „Beide Mannschaften müssen aber immer noch in zwei Spielen mehr punkten als wir“, rechnete Marc Winter vor. Als „gutes Ergebnis“ bewertete er die Niederlage des Elsflether TB deshalb, weil er für den TV Oyten weiterhin schnell einzuholen ist. Lediglich ein Pünktchen mehr hat der ETB im bisherigen Saisonverlauf eingesammelt.

Wie sah die Situation nach drei Spieltagen in der Hinrunde für den TV Oyten aus?

Obwohl es seit dem vergangenen Spieltag enger im Keller der Oberliga-Tabelle geworden ist, muss beim TV Oyten längst keine Panik aufkommen. Nach den ersten drei Spieltagen in der Hinrunde gestaltete sich die Situation – rein an den Resultaten gemessen – für den Aufsteiger genauso wie aktuell. Zu Saisonbeginn verloren die Oytener ebenfalls die drei Derbys gegen die SG Achim/Baden, den TuS Rotenburg und ATSV Habenhausen. Danach begann der amtierende Meister der Verbandsliga Nordsee mit dem Punktesammeln und hat sich gute Karten gelegt, um das Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen. Und die hat er weiterhin.

Was wartet in den kommenden Wochen auf die „Vampires“?

An diesem Wochenende hat der TV Oyten spielfrei. Es besteht für die angeschlagenen Spieler die Möglichkeit, sich zu erholen. Die Pause kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn danach warten drei Heimspiele, die wichtiger kaum sein könnten: Die drei Konkurrenten im Abstiegskampf kommen nacheinander in die Pestalozzihalle. Den Auftakt macht das Spiel gegen den Elsflether TB am 26. Februar. „In diesem Spiel gelten dann auch keine Ausreden mehr“, hob Marc Winter die große Bedeutung der Begegnung hervor. Gleiches gilt für die Zeit danach. Denn weiter geht es eine Woche später mit dem Heimspiel gegen den TSV Bremervörde (5. März). Zum Abschluss reist am 26. März die HSG Delmenhorst an. Zuvor geht es für Oyten zum Auswärtsspiel nach Altjührden.

Nach der Partie gegen die HSG Delmenhorst stehen für den TV Oyten noch sechs weitere Saisonspiele an. Die Frage ist allerdings, ob die Sieben von Winter und Müller-Dormann halbwegs entspannt auf die Zielgerade der Spielzeit einbiegt oder die Abstiegssorgen eine höhere Stufe erklimmen.

Was wollen die Trainer des TV Oyten von ihrer Mannschaft sehen?

Wie die „Vampires“ die richtungsweisenden Spiele angehen müssen, wurde ihnen im jüngsten Heimspiel vom Gegner aufgezeigt. In diesem ging es gegen den TuS Rotenburg. Der Rivale von der Wümme hat auch deshalb die zwei Punkte aus Oyten mitgenommen, weil er von Anfang an gallig war und einen großen Willen zeigte. In dieser Hinsicht hatten die Gastgeber klare Nachteile. Solch eine Einstellung, wie sie der TuS Rotenburg auf das Feld brachte, wollen Lars Müller-Dormann und Marc Winter nun auch von ihren Spielern gegen die Konkurrenz im Abstiegskampf sehen. „Wir müssen das Messer zwischen den Zähnen haben“, drückte es Oytens Übungsleiter Winter fast schon martialisch aus.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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