Oyten empfängt wiedererstarkte Gäste

24. März 2023 | 1. Herren

Warum das Heimspiel der „Vampires“ gegen die HSG Delmenhorst so wichtig ist

Kein Handballer verliert gerne. Allerdings können Niederlagen eine bereinigende Wirkung haben. Sie können wachrütteln und aufweisen, wie ein Team es besser machen muss. Solch eine Erfahrung hat zuletzt der TV Oyten in der Oberliga Nordsee der Männer gemacht: Einer bitteren Heimniederlage gegen TSV Bremervörde ließen die „Vampires“ eine kleine Sensation folgen. Der Aufsteiger gewann bei der SG VTB/Altjührden, ein Klub aus dem erweiterten Kreis der Oberliga-Spitzenteams. Im Kampf um den Klassenerhalt hat Oyten frisches Selbstvertrauen getankt – und das zum richtigen Zeitpunkt. Denn an diesem Sonntag steht für den TVO das nächste Kellerduell an. Die HSG Delmenhorst gastiert ab 17 Uhr in Pestalozzihalle.

Für die „Vampires“ ist es bereits das dritte Heimspiel in Serie, in dem sie einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf in ihrer Halle begrüßen. Die Bilanz aus den beiden vorangegangenen Partien fällt durchwachsen aus: Gegen den Elsflether TB gewann die Sieben der Trainer Marc Winter und Lars Müller-Dormann mit 37:30. Bremervörde entführte hingegen beim 33:30 die Punkte aus Oyten. Dabei lag der TVO nach einer starken Anfangsphase mit 10:2 vorne. Danach vermisste Winter den nötigen Biss. „Jeder macht dann einen oder sogar zwei Schritte weniger“, schimpfte er nach der Partie.

Der Trainer fordert Bereitschaft

Doch es folgte der Sieg in Varel, der die Niederlage gegen den TSV wieder ausgeglichen hat. „Vielleicht hat die Mannschaft solch ein Erlebnis gegen Bremervörde gebraucht. Jeder hat da gesehen, dass es so nicht geht. Und es tat den Jungs sicher auch gut, dass sie mit Varel mal gegen einen Großen der Liga gewonnen haben. Wir müssen immer mutig sein“, fordert Winter die volle Bereitschaft für den Klassenerhalt.

Die wird der TV Oyten gegen die HSG Delmenhorst erneut zeigen müssen. „Denn zu uns kommt die Mannschaft der Stunde. Das Spiel wird für uns wahrscheinlich schwieriger als das gegen Varel“, weist Winter auf den Lauf der HSG hin. Von ihren vergangenen fünf Spielen hat die HSG vier gewonnen. Unter anderem zeigten die Delmenhorster – mit Tim Coors, Jörn Janßen und Frederic Oetken verfügen sie über eine starke erste Rückraumreihe – bei der SG Achim/Baden, dass sie sich im Abstiegskampf noch längst nicht aufgegeben haben. Sie gewannen vor zwei Wochen mit 35:32 in der Gymnasiumhalle. Nach einem weiteren Erfolg in Elsfleth hat die HSG die Abstiegszone verlassen. Der Vorsprung auf diese beträgt zwei Zähler. Der TV Oyten hat bei sieben noch ausstehenden Spielen derzeit einen Punkt mehr auf dem Konto.

Vor dem aktuellen Lauf des kommenden Gegners hat Marc Winter Respekt. „Eigentlich hatten Delmenhorst doch schon viele abgeschrieben. Aber bei denen hat es scheinbar Klick gemacht.“ Zudem hebt er die Wichtigkeit der Begegnung hervor: „Die Punkte, die in diesem Spiel verteilt werden, zählen doppelt.“ Mit einem Sieg wäre man im Abstiegskampf noch nicht durch, aber Oyten käme dem Klassenerhalt ein ganzes Stück näher. Denn aktuell deutet vieles daraufhin, dass keine Abstiegsrelegation gespielt wird. Der Grund: Die Sportfreunde Söhre, die südlich von Hildesheim beheimatet sind, stehen in der 3. Liga Ost kurz vor dem Klassenerhalt. Daher werden mit der HSG Nienburg und dem Northeimer HC wohl maximal zwei Mannschaften aus dem Handballverband Niedersachsen-Bremen in die Oberliga absteigen, sodass aus dieser nur vier in die Verbandsliga müssen – zwei aus der Oberliga Niedersachsen und zwei aus der Nordsee-Staffel.

Dennoch warnt Marc Winter davor, sich in Sicherheit zu wiegen. „Ein paar Punkte brauchen wir schon noch. Zumal wir jetzt gegen zwei Mannschaften in Folge antreten müssen, die in unserer Tabellenregion stehen“, sagt Winter. Dem Heimspiel gegen Delmenhorst folgt nach der Osterpause die Partie beim Tabellendrittletzten TvdH Oldenburg. Doch bevor es an die Hunte geht, steht ein anderer Aspekt im Fokus: Die „Vampires“ müssen nun auch ihrem Heimpublikum zeigen, dass sie aus dem Bremervörde-Spiel gelernt haben.

Mit Noah Dreyer fehlt dem TV Oyten gegen die HSG Delmenhorst einer seiner wichtigsten Rückraumspieler. Allerdings dürften die Zuschauer am Sonntag auch auf der Trainerbank ein Gesicht vermissen: Marc Winter ist selbst verhindert. Eigentlich sind er und Lars Müller-Dormann ein unzertrennliches Trainer-Duo. Nun werden sie schon zum zweiten Mal in Folge die Mannschaft während eines Punktspiels nicht gemeinsam coachen. In Altjührden war Müller-Dormann nicht dabei. „Dodo schafft das auch alleine. Vielleicht ist es ja auch ein gutes Omen, wenn wieder einer von uns beiden fehlt“, sagt Marc Winter mit einem Augenzwinkern.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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