„Vampires“ gehen mit Zuversicht ins zweite Jahr
30. August 2023 | 1. Herren
Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist das schwierigste. Diese Floskel wird im Sport gerne verwendet. Auf den TV Oyten könnte sie ohne jeden Zweifel übertragen werden. Denn für die „Vampires“ steht nach dem geglückten Aufstieg im vergangenen Jahr die zweite Saison in der Handball-Oberliga der Männer an. In der Spielzeit 2022/2023 durfte die Mannschaft der Trainer Marc Winter und Lars Müller-Dormann frühzeitig über den Klassenerhalt in der Nordsee-Staffel jubeln. Dieser war am drittletzten Spieltag nach einem Kantersieg gegen den TuS Haren perfekt. Nun geht es für die „Vampires“ darum, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu machen.
Den Grundstein hierfür haben die Oytener in der Vorbereitung gelegt. „Dodo (Lars Müller-Dormann, Anm. d. Red.) und ich sind sehr zufrieden. Die Jungs ziehen durch“, zieht Marc Winter ein positives Fazit. Man habe eine stetige Entwicklung gesehen, fügt der Trainer hinzu. Auch die Vorbereitungsspiele stellten Winter und Müller-Dormann zum größten Teil zufrieden. Einen Wermutstropfen gab es allerdings. Neuzugang Magnus Pröhl hat sich im linken Knie eine Verletzung am Innenband- und Meniskus zugezogen und fällt vorerst aus. „Die Verletzung von Magnus war schon ein kleiner Dämpfer. Er wurde aber schon operiert“, sagt Winter. Für die Hinrunde ist der Kreisläufer aber keine Option mehr.
Pröhl ist einer von drei neuen Spielern, die künftig das Trikot der „Vampires“ tragen. Neben dem Kreisläufer, der vom Klassenkonkurrenten HSG Delmenhorst kam, wechselten Malte Emigholz und Michel Schack zum TVO. Emigholz, der auf Rechtsaußen spielt, lief zuletzt für den TSV Daverden in der Verbandsliga auf. Schack wiederum hat in der Jugend schon das Oytener Trikot getragen. Der Rückraumspieler kommt aus der A-Jugend des HC Bremen. Schack durfte aber auch schon in der vergangenen Saison für die erste Mannschaft des Klubs aus der Hansestadt in der Oberliga spielen. Die Neuzugänge haben sich laut Marc Winter alle gut integriert. „Michel hat hier ja schon mal gespielt. Wir hatten mit dem Beachhandballturnier in Cuxhaven eine Teambuildingmaßnahme“, verrät der Oytener Coach.
Nicht mehr für die erste Herren des TVO auflaufen werden Dominik Lange, Yanik Grobler und Anton Zitnikov. Mit Zitnikov hat sich ein Oytener Urgestein in die Handball-Rente verabschiedet. Im Vergleich zur vergangenen Saison haben Winter und Müller-Dormann dennoch mehr Alternativen. „Bis auf Rechtsaußen sind wir auf jeder Position doppelt besetzt. Der Konkurrenzkampf ist da“, freut sich Marc Winter, dass die Spieler an ihre Leistungsgrenze gehen müssen, um zur ersten Sieben zu gehören.
Ein weiterer Vorteil: Dadurch, dass das Trainergespann über mehr Alternativen verfügt, kann öfters durchgewechselt werden. In die vergangene Spielzeit ging der TVO mit einem kleinen Kader und musste im Laufe der Serie verletzungsbedingt auf den einen oder anderen Leistungsträger länger verzichten. Unter anderem fiel Spielmacher Noah Dreyer mehrere Monate mit einer Handverletzung aus. Derzeit sieht die Personalsituation aber besser aus. Auch die Verletzung von Robin Hencken, die er sich im Rahmen des Luxat-Cups zugezogen hat, hat sich als nicht so schwerwiegend erwiesen. „Er hat schon wieder trainiert“, berichtet Winter.
Als Saisonziel rufen die „Vampires“ – wie so viele Klubs – den sechsten Platz aus. Landet der TVO am Ende der Saison auf diesem Rang, startet der Verein in der Spielzeit 2024/2025 in der neu geschaffenen Regionalliga. Die Regionalliga ist ab der übernächsten Saison die vierte Liga im Handballverband Bremen-Niedersachsen (HVNB). Marc Winter bezeichnet die Regionalliga als eine „höchstinteressante Liga“. Mittelfristig wolle er mit dem TVO in die dann höchste Spielklasse des Verbandes.
Sollte der Sprung nach der kommenden Saison gelingen, würden die „Vampires“ in jedem Fall zugreifen. „Wir würden uns nicht wehren, wenn es klappt“, sagt Winter. Der Oytener Coach betont aber im gleichen Atemzug, dass die Qualifikation für die Regionalliga in der anstehenden Spielzeit kein Muss ist. „Wenn es nicht klappt, geht die Welt nicht unter“, sagt Winter. Es gehe vor allem darum, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt. Winter ist zuversichtlich, dass dies gelingt. „Unsere Ausgeglichenheit ist unser größtes Plus“, betont der Oytener Trainer, der dem Saisonauftakt beim Aufsteiger HSG Heidmark an diesem Sonnabend entgegenfiebert. Winter: „Wir sind ganz gespannt, die Jungs sind heiß.“
INFO
Kader
Zugänge: Malte Emigholz (TSV Daverden), Michel Schack (HC Bremen), Magnus Pröhl (HSG Delmenhorst)
Abgänge: Yanik Grobler, Dominic Lange (2. Herren), Anton Zitnikov (Pause)
Restkader: Jonas Lüdersen, Julius Timm, Niklas van den Berg – Timo Precht, Mattis Brüns, Leonard Fischer, Marlon Hencken, Max Sell, Marc Lange, Noah Dreyer, Robin Hencken, Ole Lübbers, Timo Blau
Trainer: Lars Müller-Dormann und Marc Winter
Torwart-Trainer: Stephan Meiners
Saisonziel: Platz 6
Favoriten: ATSV Habenhausen, TV Cloppenburg
Quelle: Achimer Kurier – Autor: Maurice Redding
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