Großer Respekt auf beiden Seiten

Der TV Oyten empfängt am Sonntag in der Handball-Oberliga seinen Nachbarn SG Achim/Baden zum Derby

Am Wochenende finden mehrere Handballspiele mit kreisverdener Beteiligung statt. Eines ist aber jetzt schon klar: Eine Begegnung wird alles überstrahlen. Am Sonntag steigt in der Handball-Oberliga Nordsee das Derby zwischen dem TV Oyten und der SG Achim/Baden. Der TVO empfängt seinen Nachbarn in der Pestalozzihalle ab 14.30 Uhr. Es ist der zweite Vergleich in dieser Saison zwischen den beiden kreisverdener Vereinen. Für beide Mannschaften geht es nicht nur um zwei Punkte, sondern auch um viel Prestige. Denn das Derby will keiner der beiden Klubs verlieren.

Beide Teams trennen vor dem direkten Duell elf Punkte in der Tabelle. Die Oytener spielen bislang eine starke Saison und stehen auf Platz sieben im Klassement. Neunmal hat die Mannschaft der Trainer Marc Winter und Lars Müller-Dormann gewonnen, sieben Spiele gingen verloren. Zuletzt haben die „Vampires“ vier Spiele in Serie für sich entschieden. Die Form stimmt also beim TVO.

Die SG Achim/Baden ist bislang erst in drei Begegnungen als Sieger von der Platte gegangen. 13-mal musste sich die Mannschaft von Trainer Florian Schacht bereits geschlagen geben. Hinzu kommt ein Unentschieden. Mit 7:27 Punkten stehen die Weserstädter auf Platz zwölf im Klassement. Am vergangenen Wochende musste die Schacht-Sieben eine bittere Niederlage einstecken. Gegen den SV Beckdorf verlor die SG nach einer Fünf-Tore-Halbzeitführung noch mit 28:31.

Das erste Derby in dieser Saison hatte einiges zu bieten. Bis zur letzten Sekunde war nicht klar, wer das Duell in der Achimer Gymnasiumhalle für sich entscheidet. Knapp zwei Minuten vor dem Ende der Partie führte die SG mit 29:28. Die Oytener trafen aber noch zweimal durch Marc Lange und Leonard Fischer. Ein finaler Angriff der SG führte nicht zu einem weiteren Tor, da Tobias Freese an Oytens Torhüter Jonas Lüdersen scheiterte. Damit war der 30:29-Sieg des TV Oyten perfekt. Es war seit dem Aufstieg in die Oberliga das erste Mal, dass der TVO das Derby gegen die SG für sich entschied. In der Vorsaison hatte die Mannschaft von Florian Schacht beide Partien gewonnen.

Rein tabellarisch gesehen, geht der TV Oyten als Favorit ins Derby. Diese Rolle wollen die „Vampires“ aber nicht für sich beanspruchen. „Es ist ein Derby, das ist immer ein 50:50-Spiel“, sagt Marc Winter. Der Oytener Coach hat großen Respekt vor dem Nachbarn aus Achim. „Die SG ist besser, als es der Tabellenrang aussagt. Wir wissen nicht, wer alles aufläuft. Das wird eine ganz enge Kiste“, glaubt Winter.

Florian Schacht geht davon aus, dass es ein kampfbetontes Derby wird. Die Favoritenrolle schiebt er dem Gegner zu. „Natürlich wollen wir uns revanchieren, aber Oyten ist der Favorit. Der Tabellenstand ist eindeutig, Oyten hat elf Punkte mehr als wir. Über die Favoritenrolle brauchen wir nicht reden, das ist für mich klar“, hat Schacht eine klare Meinung.

Sowohl Marc Winter als auch Florian Schacht fiebern dem Derby entgegen. „Natürlich freuen wir uns. Wir haben den nächsten Schritt gemacht und sind nach zwei Drittel der Saison mehr als zufrieden. Alles das, was wir uns vorgenommen haben, ist eingetroffen“, sagt Winter. Florian Schacht freut sich auf ein „geiles Spiel vor einer tollen Kulisse. Mehr geht im Handballkreis Verden nicht.“

Beide Trainer finden lobende Worte für die jeweils andere Mannschaft. „Achim hat mit Kevin Podien einen starken Linksaußen sowie mit Marvin Pfeiffer und Tobias Freese zwei gute Rückraumspieler. Jannik Rosilius ist zudem stark im Eins-gegen-eins“, sagt Winter. Die SG sei gut in der Deckung. „Da müssen wir unser Tempospiel aufziehen“, fordert Winter von seiner Mannschaft. Zudem müsse seine Mannschaft die sich bietenden Chancen nutzen.

Florian Schacht lobt vor allem die Defensive des TVO. „Oyten hat eine starke Deckung mit einem guten Torwart. Außerdem haben sie ein gutes Tempospiel“, sagt der SG-Coach. Zudem sehe man bei den „Vampires“ eine deutliche Weiterentwicklung in dieser Saison. „Sie stehen zu Recht auf Platz sieben“, findet Schacht.

Bei beiden Teams sieht es personaltechnisch gut aus. Den Oytener Trainern Marc Winter und Lars Müller-Dormann steht der gesamte Kader zur Verfügung. Florian Schacht muss zumindest den Ausfall von Dennis Summa hinnehmen, da sich der Rückraumspieler weiter mit Rückenproblemen herum plagt. Erik Schmidt steht nach seiner Knieverletzung, die er sich im Beckdorf-Spiel zugezogen hat, ohnehin nicht zur Verfügung. Hinter dem Einsatz von Tobias Freese steht noch ein Fragezeichen, da der Rückraumspieler weiterhin Probleme mit der Achillessehne hat.

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