Nach dem Derby ist vor dem Alltag

1. März 2024 | 1. Herren

Die SG Achim/Baden und der TV Oyten tragen an diesem Wochenende Heimspiele in der Handball-Oberliga aus

Es war das Duell für die Handball-Szene im Landkreis Verden – das Oberliga-Derby zwischen dem TV Oyten und der SG Achim/Baden. Handballerisch war nicht alles top. Dennoch wurden die Zuschauer am zurückliegenden Sonntag in der Pestalozzihalle bestens unterhalten. Wie schon im Hinspiel jubelten dieses Mal nach Abpfiff die Gäste: Die SG gewann das Derby mit 27:23 in Oyten und revanchierte sich damit für die 29:30-Niederlage, die sie im Oktober 2023 in der Gymnasiumhalle kassiert hat. Nach dem heißen Duell gegen den Ortsnachbarn kehrt nun wieder mehr oder weniger der Oberliga-Alltag ein. Knifflige Aufgaben warten an diesem Spieltag auf beide: Die SG Achim/Baden empfängt am Sonnabend den TuS Rotenburg (Anpfiff um 19 Uhr) zu einem kleinen Derby. Einen Tag später ist der TV Oyten Gastgeber für die HSG Varel (Anpfiff um 15 Uhr).

Warum die SG Achim/Baden gegen den TuS Rotenburg eher tiefstapelt: Keine Frage – der Derbysieg hat der SG Achim/Baden gutgetan. Er war schon fast Balsam für die Seele, nachdem die Sieben von SG-Coach Florian Schacht in dieser Saison das Hinspiel gegen Oyten und einige andere Begegnungen knapp verloren hatte. „Die Stimmung im Training war an den Tagen nach dem Derby schon sehr gut bei uns und unmittelbar nach dem Spiel ohnehin“, schildert Schacht. Durch den Erfolg haben die Achimer zudem den Vorsprung auf den Tabellenletzten OHV Aurich II auf sechs Punkte vergrößert. Das Schlusslicht der Oberliga Nordsee muss in die Abstiegsrelegation.

Florian Schacht und sein Team wollen nun in der Gymnasiumhalle nur allzu gerne nachlegen. Allerdings kommt mit dem TuS Rotenburg ein traditionell unangenehmer Gegner nach Achim. In den vorherigen Jahren lebten die Rotenburger vor allem von ihrer Heimstärke. „Doch in dieser Saison punktet das Team auch auswärts. Die stehen in der Tabelle schon zu Recht weiter oben“, sagt Schacht über den Tabellensechsten. Die Aufgabe TuS Rotenburg schätzt der SG-Trainer als eine schwierigere als den TV Oyten ein.

Er findet weitere lobende Worte über den kommenden Gegner: „Rotenburg ist für mich die Überraschung der Saison, weil sie mit Chris Ole Brandt einen sehr wichtigen Spieler abgeben mussten. Ohne ihn ist das Team aber nicht mehr so ausrechenbar. Rotenburg kann von allen Positionen aus Tore erzielen, hat mit Lukas Misere weiterhin einen der besten Außenspieler der Liga und kommt mit viel Dampf nach vorne.“ Das klare Ziel sei es dennoch, dass die beiden Punkte in der Gymnasiumhalle bleiben.

Gegen Oyten habe unter anderem die Breite des Kaders den Ausschlag gegeben, findet Florian Schacht. In dieser Woche weiß der Trainer noch nicht, welche seiner Spieler wirklich dabei sind. Dennis Summa, Erik Schmidt und Jakob Naumann fallen definitiv aus. Fragezeichen stehen noch hinter Tobias Freese, Felix Kaiser und Martin Dybol. Den Mut verliert Schacht vor dem kleinen Derby aber nicht: „Wenn wir eine ähnliche Leistung wie gegen Oyten zeigen, muss uns nicht angst und bange sein.“


Warum der TV Oyten ein wenig auf das Spiel der SG schielen könnte: 
Vor einer Woche wollte der TV Oyten die SG Achim/Baden unbedingt ein zweites Mal in dieser Saison besiegen. Denn mit einem weiteren Erfolg hätten die „Vampires“ die Achimer erst einmal als Handball-Flaggschiff im Landkreis Verden abgelöst. Weil nun aber beide Teams in dieser Spielzeit eine Partie für sich entschieden haben, ist durchaus offen, wer diesen Status nun innehat. Für Oytens Coach Marc Winter steht indes fest, dass die Nummer eins im Kreis Verden zumindest in dieser Saison sein Team sei. „Denn wir haben noch immer neun Punkte mehr auf dem Konto als die SG“, hebt der Trainer hervor, der die „Vampires“ gemeinsam mit Lars Müller-Dormann coacht.

Winter würde sich jedoch nicht dagegen wehren, sollten die Achimer an diesem Wochenende erneut punkten. Denn: Die SG trifft mit Rotenburg nicht nur auf einen unangenehmen Gegner, sondern auch auf den Tabellensechsten. Platz sechs hatte der TVO vor der Saison als Ziel ausgerufen, um sich direkt für die künftige Regionalliga zu qualifizieren. Derzeit hat der TuS aus der Wümmestadt drei Zähler mehr auf dem Konto als Oyten, allerdings auch ein Spiel mehr absolviert.

Dass er am Sonnabend der Schacht-Sieben womöglich fest die Daumen drückt, will sich Marc Winter nicht entlocken lassen. Viel mehr erinnert der Trainer daran, dass er und sein Trainerkollege Müller-Dormann ein wenig vom eigentlichen Saisonziel abgerückt sind. Schon seit einiger Zeit ist aus dem TVO-Lager nicht mehr zu hören, dass das Team mit aller Macht auf Platz sechs der Abschlusstabelle stehen will. „Wenn wir am Ende Sechster werden, nehmen wir die Herausforderung an. Sollte es aber nicht klappen, wäre das auch in Ordnung.“ Verpassen die Oytener die Regionalliga in diesem Jahr, würde man in der neuen Saison einen weiteren Anlauf nehmen, sagt Winter.

Ohnehin gilt die Konzentration nun dem nächsten Spiel. „Und wollen wir da etwas holen, muss bei uns schon alles passen“, sagt Winter. Der Trainer übt sich in Zurückhaltung, weil die „Vampires“ am Sonntag in der Pestalozzihalle gegen die HSG Varel klarer Außenseiter sind. „Das Team ist Tabellendritter und hat eine enorm hohe Qualität“, zählt Winter zwei Gründe auf, warum die Gäste der Favorit sind. Verzichten müssen Winter und Müller-Dormann zudem auf Torhüter Julius Timm. Der Keeper, der im Derby gegen Achim stark gespielt hat, fällt laut Winter mit einer Knieverletzung aus. Winter: „Ansonsten sollten alle Spieler dabei sein.“

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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