Das Rennen biegt auf die Zielgerade ein

24. März 2024 | 1. Herren

Welche Teams sich Hoffnungen auf ein Regionalliga-Ticket für die kommende Saison machen dürfen

Die Osterferien sind für die allermeisten Handballer die Zeit, in der noch einmal pausiert und durchgeschnauft werden kann. Nach der Unterbrechung beginnt jedoch die Schlussphase der Saison. In diesem Jahr gibt es im Hoheitsgebiet des Handball-Verbandes Niedersachsen-Bremen (HVNB) eine Besonderheit – und zwar die Strukturreform der Ligen im Seniorenbereich. Zum Beispiel ist in den Oberligen der Männer das Rennen um die Tickets für die neue vierte Liga – die künftige Regionalliga – in vollem Gange. Das sind die aktuellen Konstellationen in den verschiedenen Ligen.


Die Situation in den Oberligen Nordsee und Niedersachsen:
Mittendrin in diesem Rennen ist der TV Oyten. Das Team des Trainer-Duos Marc Winter/Lars Müller-Dormann hat in der Oberliga Nordsee noch sechs Spiele im Terminkalender stehen. Nur noch einmal – am 14. April gegen den SV Beckdorf – treten sie in der heimischen Pestalozzihalle an. Unter den fünf Auswärtsspielen ist auch das Derby gegen TuS Rotenburg (27. April). In dieser Partie könnte sich entscheiden, ob die Oytener direkt in die Regionalliga einziehen können – oder sie den Umweg über die Relegation gehen müssten.

Vor dem Start der aktuellen Saison hatte Marc Winter die Qualifikation zur Regionalliga als Ziel ausgerufen. Mittlerweile haben die Oytener ihre Zielsetzung ein wenig korrigiert. Wenn Platz sechs am Ende nicht herausspringen würde, wäre dies auch kein Beinbruch, sagte Winter vor einiger Zeit. Gelingt die Qualifikation aber doch, wolle man die Herausforderung in der neuen vierten Liga gerne angehen.

Laut der Durchführungsbestimmungen des HVNB qualifizieren sich die ersten Sechs der Oberligen Nordsee und Niedersachsen direkt für die Regionalliga, die aus 14 Mannschaften bestehen soll. Wobei die beiden Meister sich das Aufstiegsrecht zur 3. Liga sichern. Der Titelkampf scheint in der Nordsee-Staffel entschieden. Der ATSV Habenhausen hat sechs Spieltage vor Saisonende ein Polster von vier Punkten auf den ärgsten Verfolger TV Cloppenburg. Der TVC wird – genauso wie die HSG Varel und der TvdH Oldenburg – unter den Top sechs einlaufen.

Hinter dem Quartett ist der SV Beckdorf aktuell Fünfter und hat auf den siebtplatzierten TV Oyten (20:20 Punkte) einen Vorsprung von fünf Zählern. Zwischen den beiden Teams liegt der TuS Rotenburg mit einer Bilanz von 23:17 Punkten. Das Rennen um Rang sechs ist also noch offen. Der TV Oyten und der TuS Haren auf Rang acht könnten nach aktuellem Stand über die Relegation noch in die Regionalliga rutschen. Auf Platz neun haben die Oytener seit dem vergangenen Wochenende ein Vier-Punkte-Polster, da sie den momentan Neunten – den TV Schiffdorf – in allerletzter Sekunde mit 33:32 besiegt haben.

In der Schwester-Staffel liegen ebenfalls noch einige Teams gut im Rennen. Auch der Titelkampf ist spannend: Derzeit führt der TV Bissendorf-Holte (31:5) die Tabelle der Oberliga Niedersachsen vor Hannover-Burgwedel (29:7) und dem MTV Vorsfelde (29:9) an. Dahinter dürfen sich der Northeimer HC (26:10) und die von Tobias Naumann trainierte HSG Nienburg (22:16) große Hoffnungen auf einen direkten Platz in der Regionalliga machen. Das Rennen um Platz sechs und die beiden Relegationsränge ist komplett offen. Platz sechs nimmt aktuell der Lehrter SV (19:17) vor dem SV Alfeld (17:19) und der HSG Schaumburg-Nord (16:22) ein. Der frühere Bundesligist VfL Hameln (15:23) ist als derzeitiger Neunter ebenfalls noch in der Verlosung.


Die Lage in den Verbandsligen Nordsee und Niedersachsen:
Ein wenig kurios ist es schon: Aber zwei Mannschaften können in diesem Jahr die Chance bekommen, die Oberliga komplett zu überspringen. Denn die Meister der beiden Verbandsligen sichern sich das Teilnahmerecht an der Regionalliga-Relegation und können sich dort mit den Siebt- und Achtplatzierten aus den Oberligen messen.

Welches Team in der Verbandsliga Nordsee den Titel gewinnt, ist noch längst nicht ersichtlich. An der Spitze herrscht ein Vierkampf um die Meisterschaft. Das Tableau führt sechs Spieltage vor Ultimo die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg mit 29:11 Punkten an. Dahinter bilden der TSV Bremervörde, der Wilhelmshavener HV II und die HSG Hunte-Aue Löwen ein Verfolger-Trio. Alle Teams stehen bei 28:12 Zählern.

Anders ist die Lage in der Verbandsliga Niedersachsen. Dort liegt der TuS GW Himmelsthür klar auf Titelkurs. Mit 36:4 Punkten führt die Mannschaft die Tabelle an. Die TG Münden hat als erster Verfolger schon einen recht stattlichen Rückstand von sechs Punkten.

Die Konstellation in der 3. Liga: Die Regionalliga des HVNB soll jedoch nicht nur aus Aufsteigern gebildet werden. Auch Drittliga-Absteiger aus dem HVNB-Gebiet werden der neuen Spielklasse zugeteilt. Aus den vier Staffeln müssen laut der Statuten des Deutschen Handballbundes die Teams die 3. Liga nach unten verlassen, die am Saisonende jeweils auf den Plätzen 14 bis 16 stehen. Nach derzeitigem Stand wären drei niedersächsische Vereine betroffen.

In der Nord-Ost-Staffel nimmt der TSV Burgdorf II acht Spieltage vor Saisonschluss Rang 15 ein. Der Rückstand auf den SV Anhalt Bernburg auf Platz 13 beträgt fünf Punkte. Längst nicht besiegelt ist der Abstieg des VfL Fredenbeck und des MTV Großenheidorn in der Nord-West-Staffel. Der VfL ist mit 11:33 Punkten zwar Vorletzter, hat aber nur zwei Pluszähler weniger auf dem Konto als der MTV (13:29) auf Rang 14. Großenheidorn ist zudem punktgleich mit der Ahlener SG. Fredenbeck bleiben noch acht Spiele, um den Abstieg zu verhindern, Großenheidorn hat noch eine Partie mehr zu absolvieren.

Das Rennen um die Regionalliga-Tickets bleibt in den kommenden Wochen definitiv spannend. Wobei besonders die Drittligisten es wohl vermeiden wollen, künftig einen Platz in der neuen höchsten Spielklasse des HVNB einzunehmen.

Quelle: Achimer Kurier  –  Autor: Florian Cordes

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